Die für kommenden Dienstag (24.6.) in Mannheim geplante „Meile der Religionen“ ist abgesagt worden. Als Grund nannten die Veranstalter in einer Mitteilung von Freitagabend die gesamtpolitische Lage, die es erschwere, „mit einem sicheren und unbeschwerten Gefühl an der Veranstaltung teilzunehmen und Gäste dazu einzuladen – trotz des umfassenden Sicherheitspakets.“ Außerdem hätten zuvor mehrere Gruppen – darunter die jüdische Gemeinde – ihre Zusage zurückgezogen, weshalb die organisatorischen Abläufe nicht mehr zu stemmen seien.
Das veranstaltende „Forum der Religionen“ bedauert, dass es in diesem Jahr keine „Meile der Religionen“ in der Mannheimer Innenstadt geben wird. Die Absage sei allen sehr schwergefallen, hieß es. Das Format bleibe aber „Teil unserer DNA des freundschaftlichen interreligiösen Miteinanders in der Quadratestadt. Daran halten wir fest.“ Man ermutige, ein Gebet für alle Menschen zur geplanten Zeit der „Meile“ am Dienstag um 18 Uhr zu sprechen.
Der Vorstand der jüdischen Gemeinde hatte bereits am Mittwoch mitgeteilt, aus Sicherheitsbedenken diesmal nicht bei der „Meile der Religionen“ dabei zu sein. Man wolle ausschließen, dass aufgrund der aktuellen Ereignisse im Nahen und Mittleren Osten das jüdische Gemeindezentrum in den Fokus von Protestaktionen gerate, sagte die Gemeinde-Vorsitzende Heidrun Deborah Kämper dem SWR.
Zur „Meile der Religionen“ wurden mehrere tausend Gäste erwartet. Dabei sollte eine Tafel entlang der historischen Kirchenstraße von der evangelischen CityKirche Konkordien bis hin zur katholischen Marktplatzkirche St. Sebastian aufgebaut werden – als Einladung, miteinander ins Gespräch zu kommen. Insgesamt hatten sich laut Veranstalter ursprünglich über 30 Gemeinden, Vereine und Einrichtungen für rund 60 Tische angemeldet. Die erste „Meile“ fand 2007 anlässlich des 400. Geburtstags der Stadt Mannheim statt. (1480/21.06.2025)