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Venezuela lässt über 100 politische Gefangene frei

Die Regierung Venezuelas hat nach eigenen Angaben mehr als 100 politische Gefangene freigelassen. In den vergangenen 72 Stunden seien 103 Personen aus der Haft freigekommen, teilte die Vizepräsidentschaft für Sicherheit am Donnerstag (Ortszeit) mit. Damit wurden seit Ende November nach offiziellen Zahlen insgesamt 238 Menschen freigelassen, die bei den Protesten nach der umstrittenen Wiederwahl von Präsident Nicolás Maduro im Juli festgenommen worden waren. Insgesamt wurden dabei in ganz Venezuela laut staatlichen Informationen rund 2.400 Menschen inhaftiert, manche nur vorübergehend.

Die Freilassungen folgten auf die Anordnung Maduros, alle Umstände von Gewalt und Verbrechen im Rahmen der Wahlen vom 28. Juli zu untersuchen, hieß es in der Ankündigung. Laut der Menschenrechtsorganisation Foro Penal waren am 2. Dezember 1.903 Menschen aus politischen Gründen inhaftiert, 42 von ihnen Jugendliche. Die Initiative hatte am Dienstag die Freilassung von 18 Inhaftierten verifizieren können, davon 14 Jugendliche.

Maduro, der Venezuela seit 2013 zunehmend autoritär regiert, will am 10. Januar ein drittes Mal als Präsident vereidigt werden. Die regierungstreue Wahlbehörde hatte ihm den Sieg zuerkannt, worauf Zehntausende Menschen zu Protesten auf die Straße gingen. Das Regime verstärkte die Repressionen und reagierte mit Massenverhaftungen. Oppositionskandidat Edmundo González, der im September nach Spanien geflüchtet ist, hat angekündigt, am 10. Januar in Venezuela zu sein, um den Amtseid zu leisten.