Der vor knapp zwei Wochen entführte Vater des kolumbianischen Fußballnationalspielers Luis Diaz vom FC Liverpool ist wieder auf freiem Fuß. Er wurde am Donnerstag von der marxistischen ELN-Guerilla freigelassen, wie die Kolumbianische Bischofskonferenz via X bestätigte.
Dort veröffentlichte die Kirche auch zwei Bilder von Luis Manuel Diaz, darunter ein Foto an der Seite von Riohachas Bischof Francisco Ceballos sowie Prälat Hector Fabio Henao, dem Zuständigen für die Beziehungen zwischen Staat und Kirche. Henao ist auch Beobachter der Friedensgespräche mit der ELN-Guerilla. Die beiden Kirchenvertreter hatten eine humanitäre Kommission gebildet, um die Freilassung zu ermöglichen.
Luis Diaz (26), der für den FC Liverpool in der englischen Premier League spielt, hatte am Sonntag nach seinem Ausgleichstreffer beim 1:1 bei Luton Town ein T-Shirt mit der Aufschrift “Freiheit für Papa” unter seinem Trikot gezeigt – “im Namen des Mitgefühls”. Bischof Ceballos hatte zwischenzeitlich die Seriosität der ELN-Friedensabsichten generell in Frage gestellt.
Der Fall stieß wegen der Prominenz von Diaz auf weltweites Interesse. Sein Vater Luis Manuel Diaz war vor 13 Tagen in seiner Heimatstadt Barrancas in der nordkolumbianischen Provinz La Guajira gemeinsam mit seiner Frau entführt worden. Die Mutter des Fußballers kam wenige Stunden danach wieder frei; von Vater Luis Manuel fehlte jede Spur.
Die Kirche hat im kolumbianischen Friedensprozess große Bedeutung. Sie sitzt bei den Gesprächen der ELN-Guerilla mit der Regierung als unabhängige Beobachterin mit am Tisch und kann bei den Verhandlungen auch das Wort ergreifen. Sie hatte zuletzt die ELN aufgefordert, Diaz freizulassen, um das Fortbestehen des Friedensprozesses nicht zu gefährden.