“Beständig wie die Steine” der Klagemauer – so sieht Benjamin Netanjahu die Beziehungen mit den USA. Doch von dort gibt es auch Kritik an der jüngsten Attacke Israels auf Katar. Außenminister Rubio will Antworten.
Zu Beginn seines Jerusalem-Besuchs hat US-Außenminister Marco Rubio die Klagemauer besucht und an einem Gottesdienst in der Grabeskirche teilgenommen. Gemeinsam mit Ministerpräsident Benjamin Netanjahu begab er sich am Sonntag an die Stützmauer des zerstörten jüdischen Tempels und legte einen Gebetszettel in die Fugen zwischen den riesigen Steinquadern, wie es Tradition ist. Bei einer anschließenden Besichtigung des Tunnels neben der Klagemauer lobte Netanjahu das Bündnis zwischen den USA und Israel als “beständig wie die Steine” der Heiligen Stätte.
Zum Gottesdienst mit Rubio in der Grabeskirche waren etliche Teile der Altstadt aus Sicherheitsgründen abgesperrt. Am Jaffa-Tor, dem Zugang zu Jerusalemer Christen-Viertel, blockierten Sicherheitsbarrieren etwa eineinhalb Stunden lang den Zugang. Der Gottesdienst wurde von Geistlichen des von der Gemeinschaft der Legionäre Christi geführten Notre-Dame-Centers geleitet.
Rubio will in den kommenden Tagen politische Gespräche unter anderem mit seinem Amtskollegen Außenminister Gideon Saar führen. Für diesen Montag ist zudem eine Begegnung mit Staatspräsident Isaac Herzog geplant.
Vor seiner Abreise in Washington hatte sich Rubio unzufrieden über den israelischen Angriff auf Hamas-Unterhändler in Katar geäußert. Allerdings werde das die Art der Beziehungen zu Israel nicht ändern, fügte er laut israelischen Medien hinzu. “Aber wir werden darüber reden müssen – vor allem darüber, welche Auswirkungen dies auf die Waffenstillstandsbemühungen hat”, so Rubio. Er erwarte von seinen Gesprächspartnern Antworten darauf, wie sie den weiteren Weg in Gaza sehen.
Rubio betonte, dass US-Präsident Donald Trump die Hamas besiegen, den Krieg beenden und alle 48 Geiseln nach Hause holen wolle, auch die toten – und zwar alle auf einmal. Dazu müsse man aber auch diskutieren, “wie sich die Ereignisse der vergangenen Woche auf die Fähigkeit ausgewirkt haben, dies in kurzer Zeit zu erreichen”, gab Rubio zu bedenken.