Die Friedrich-Schiller-Universität Jena präsentiert ab Mittwochabend historische Modelle antiker Bauwerke aus dem Lindenau-Museum in Altenburg. Die Ausstellung „ArchitekTOUREN“ des Lehrstuhls für Klassische Archäologie sei dabei zeitgleich an drei Standorten zu sehen, teilte die Hochschule am Dienstag mit. Jeweils Teile der Schau seien im Universitätshauptgebäude, in der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek sowie im Institut für Altertumswissenschaften ausgestellt.
Präsentiert werden den Angaben zufolge Modelle, die August Bernhard von Lindenau (1780-1854) im frühen 19. Jahrhundert vor allem in Italien erwarb. Sie dienten als Lehrmaterial für eine Zeichenschule für Jungen, die der Wissenschaftler und Politiker in Altenburg einrichtete.
Die Lehrstuhlinhaberin im Institut für Altertumswissenschaften, Eva Winter, sagte, einige Modelle seien wohl als Souvenirs gedacht gewesen. Doch ihr didaktisches Potenzial sei enorm. Die Exponate bestehen aus Kork, Stein, Terrakotta und Bronze und seien in verschiedenen Werkstätten in Italien und Deutschland gefertigt worden.
Ein Highlight ist Winter zufolge das Modell des Athener Lysikrates-Monuments aus dem vierten vorchristlichen Jahrhundert, das in der Landesbibliothek gezeigt wird. Der Fries zeige mythologische Szenen, in denen Männer in Delfine verwandelt werden. Historische Zeichnungen, Fotografien und Grundrisse lieferten weitere Informationen zu den ausgestellten Modellen und ihrer antiken Vorbilder. Die Ausstellung dokumentiere damit auch Mediengeschichte.