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Uni-Theatergruppe führt “Antichristspiel” auf

Die Theatergruppe des Instituts für Germanistik der Universität Gießen führt in diesem Wintersemester das „Luzerner Antichristspiel“ auf. Es erinnere damit an eine andere, düstere Seite des Advents, teilte die Universität am Mittwoch mit. Das Stück des Schweizer Stadtschreibers und Politikers Zacharias Bletz sei 1549 als zweitägiges Spektakel uraufgeführt worden und gelte als „die bedeutendste und umfangreichste volkssprachige Dramatisierung der Apokalypse“.

Bletz habe in dem Stück deutlich gemacht, wie leicht der Mensch durch List zu manipulieren und mit Geld zu bestechen ist. Unter der Leitung der Gießener Germanistin Cora Dietl habe die Theatergruppe den Spieltext des ersten Tags stark gekürzt, sprachlich aktualisiert und neu für die Bühne bearbeitet.

Premiere ist am 1. Dezember um 19 Uhr in der Alten Universitätsbibliothek in Gießen. Am 2. Dezember um 16 Uhr wird das Stück in der Hospitalkirche Grünberg zu sehen sein. Eine weitere Aufführung ist am 13. Januar 2024 am Karlsruher Institut für Technologie im Rahmen des gemeinsamen mediävistischen Nachwuchsforums der Universitäten Bamberg, Gießen, Chemnitz und Karlsruhe geplant.

Das Theaterprojekt wird gefördert durch das Museum im Spital Grünberg, den Freundeskreis Museum Grünberg, das Hessische Landestheater Marburg, die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau, das Literarische Zentrum Gießen, die Universität Gießen und das Karlsruher Institut für Technologie. Der Eintritt zu den Aufführungen ist frei.