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Uni Kiel distanziert sich von Programm der Islamwoche

Ein umstrittener Gast: Nach anhaltender Kritik an der Teilnahme eines salafistischen Redners bei einer Veranstaltung der Islamischen Hochschulgruppe Kiel hat sich die Uni zu Wort gemeldet – mit deutlicher Distanzierung.

Nach bundesweiter Kritik hat sich die Universität Kiel von einer Aktionswoche der Islamischen Hochschulgruppe Kiel distanziert. “Wir verurteilen jegliche Formen von Diskriminierung oder Gewalt. Diese haben an unserer Universität keinen Platz”, erklärte Kanzlerin Claudia Ricarda Meyer (Donnerstag).

An der Veranstaltungsreihe vom 5. bis 9. Mai hatte unter anderem die Teilnahme des österreichischen Redners Sertac Odabas für Kritik gesorgt. Er wird vom Verfassungsschutz dem Salafismus zugerechnet. Odabas ist unter anderem Chef der Organisation Iman, die laut einem Bericht der Bundesregierung von Juli 2022 in der Vergangenheit bereits für Kontakte zwischen deutschen und österreichischen Islamisten gesorgt hat.

Rektorin Meyer machte klar, dass die Ausgestaltung des Programms ausschließlich bei der Islamischen Hochschulgruppe gelegen habe. Weder die Einladung der Redner noch Inhalte seien mit der Uni abgesprochen worden. Lediglich die Nutzung von Räumen sei von der Hochschule genehmigt worden. Denn Raumnutzung sei eine reguläre Möglichkeit anerkannter Hochschulgruppen.

Die Universität nehme die Vorwürfe nun sehr ernst, so Meyer. Unter anderem werde das Vergabeverfahren für Räume kritisch überprüft. “Dieser Vorfall hat uns Schwachstellen in dem Prozess vor Augen geführt, die wir jetzt aufarbeiten werden”, so die Kanzlerin. Zudem würden die Islamische Hochschulgruppe angehört und Berichte von Veranstaltungsteilnehmern ausgewertet.