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Uni Göttingen entwickelt Umweltlabel für Nahrungsmittel

Die Universität Göttingen entwickelt ein Umweltlabel für mehr Nachhaltigkeit auf dem Teller. Das nach eigenen Angaben wissenschaftlich fundierte Konzept sieht ein farbcodiertes, fünfstufiges Label mit zusätzlicher Umweltpunktzahl vor, wie die Hochschule am Freitag mitteilte. Ein solches Kennzeichnungssystem könne Verbrauchern helfen, nachhaltigere Kaufentscheidungen zu treffen – und zugleich Anreize für die Ernährungswirtschaft setzen.

„Unsere Studien zeigen, dass viele Verbraucher ein Umweltlabel wünschen, aber nur ein geringes Wissen haben“, sagte Projektleiterin Birgit Schulze-Ehlers. Deshalb komme es besonders auf ein verständliches Design an. Das Label müsse intuitiv erkennbar machen, wie umweltfreundlich ein Produkt sei – am besten mit einer Kombination aus einem fünfstufigen Farbcode und einer Punkteskala von 1 bis 100. Eine ergänzende Tabelle auf der Rückseite oder weiterführende Informationen, die über einen QR-Code abrufbar sind, seien sinnvoll.

Die Ergebnisse basieren den Angaben zufolge auf umfangreichen Studien mit mehr als 23.000 Teilnehmenden. Getestet wurden verschiedene Designvarianten. „Besonders wirksam war das Label in Kombination mit einfachen Hinweisen und Rabatten – so konnten wir die Auswahl umweltfreundlicher Produkte im Schnitt um über 60 Prozent steigern“, erklärte Projektmitarbeiter Frederick Schoppa.

Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte (Grüne) bezeichnete das neue Label als „verständlich und praxisnah“. Die Lebensmittelproduktion verursache rund ein Viertel der globalen CO₂-Emissionen. Deshalb sei die Klimarelevanz ein zentraler Bestandteil der Niedersächsischen Ernährungsstrategie. Um eine Transformation im Ernährungssystem zu erreichen, bedürfe es einer Änderung des Ernährungsverhaltens und der Produktions- und Verarbeitungsmethoden.