Zu Römerbooten und antiken Geschützen hat sich am Lehrstuhl für Alte Geschichte an der Universität Erlangen-Nürnberg nun ein Streitwagen aus der Keltenzeit gesellt. Die Rekonstruktion des einachsigen Wagens basiere auf modernsten Erkenntnissen der Forschung, teilte die Uni am Mittwoch mit. Mit dieser Art Machbarkeitsstudien wollen Geschichtsprofessor Boris Dreyer und sein Team trotz weniger zeitgenössischer Quellen neue Erkenntnisse zur keltischen Handwerkstechnik und Infrastruktur gewinnen.
Mitarbeitende der Professur, der Verein „Erlebnis Geschichte und experimentelle Archäologie“ und freiwillige Helfer haben den keltischen Streitwagen rekonstruiert. Unterstützt habe das Team Kunstschmied Thomas Hürner, der schon bei einigen Rekonstruktionsprojekten dabei war, hieß es. Die Räder des Streitwagens seien aus einem einzigen Stück Holz gebogen. Teil des Wagens sei auch eine sogenannte Längsfederung. Die Kelten nutzten diese, um sowohl die Pferde als auch die Lenker durch die Dämpfung der Stöße zu schonen.
Bald wird es laut Uni auch ein Rennen zwischen zwei Streitwägen geben: Boris Dreyer plane bereits die Rekonstruktion eines römischen Wagens. (1609/14.05.2025)