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Unbekannte plündern archäologische Grabungsstätte in Bielefeld

Angriff auf eine der wichtigsten Fundstätten der Römerzeit in Westfalen: Unbekannte haben Metall und Keramik von einem Grabungsgelände in Bielefeld geraubt. Der Verlust erschwert die wissenschaftliche Arbeit.

Unbekannte haben erneut eine wichtige archäologische Ausgrabungsstelle in Bielefeld-Sieker geplündert. Wie der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) am Freitag mitteilte, entdeckte die Grabungsleiterin am Montag mehrere frisch zugeschüttete Löcher unter Abdeckplanen. Offenbar hatten die Täter gezielt Bodenschichten geöffnet und Funde entnommen – darunter vermutlich Metallobjekte und Teile eines Keramikgefäßes.

Bereits im August hatten dort nach LWL-Angaben Unbekannte mit einer Metallsonde nach Funden gesucht. “Das ist gerade bei dieser besonderen Siedlung ein großer Verlust für die Wissenschaft”, erklärte der Direktor der LWL-Archäologie für Westfalen, Michael M. Rind. Durch die Eingriffe sei Fundmaterial aus seinem Kontext gerissen worden, was die wissenschaftliche Auswertung erheblich erschwere.

Auf dem Gelände wird derzeit im Zusammenhang mit dem Neubau einer Grundschule gegraben. Dabei wurden bereits fast 1.900 Jahre alte Hausgrundrisse entdeckt – Teil der größten bislang bekannten germanischen Siedlungsfundstelle der römischen Kaiserzeit in Westfalen.

Die Stadt Bielefeld und der LWL wollen nun zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen ergreifen. “Wir hoffen, dass auf diese Weise weitere Verluste nicht nur für die Bielefelder Stadtgeschichte, sondern auch für die Geschichte Westfalens verhindert werden können”, so Baudezernentin Claudia Koch. Sie appellierte zugleich an die Bevölkerung, verdächtige Aktivitäten auf dem Gelände sofort der Polizei zu melden.