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UN-Organisation warnt vor Verschlimmerung in El Fasher

Aus der umkämpften Stadt El Fasher im Sudan sind Zehntausende geflohen, andere sitzen fest. Die schon alarmierende humanitäre Lage drohe sich weiter zu verschlechtern, warnt das UN-Flüchtlingshilfswerk.

Nach der Einnahme der sudanesischen Stadt El Fasher durch die RSF-Miliz hat das Flüchtlingshilfswerk UNHCR Sorge über das Schicksal der Zivilbevölkerung geäußert. In den vergangenen Tagen seien schätzungsweise 26.000 Menschen geflohen. Berichte von Ankömmlingen in der 50 Kilometer entfernten Stadt Tawila ließen befürchten, dass eine schon alarmierende humanitäre Lage sich rapide verschlechtere, teilte die Organisation am Dienstag in Genf mit.

Laut UNHCR sind Fliehende Erpressung, Raub, willkürlicher Haft und Schikanen ausgesetzt. Frauen und Mädchen erlitten sexuelle Gewalt durch Milizionäre. Es gebe Nachrichten von Exekutionen in El Fasher. Viele säßen ohne Möglichkeit zur Flucht in der Stadt fest.

Das UN-Hilfswerk forderte alle Konfliktparteien auf, keine Gewalt an Zivilisten zu verüben und besonders Vertriebenen freien Durchzug zu gewähren. Humanitäre Helfer müssten nach internationalem Recht ungehinderten Zugang erhalten.

Auch Ärzte ohne Grenzen forderte sichere Fluchtwege aus El Fasher. Die eskalierende Gewalt in Darfur lasse befürchten, dass es erneut zu Massakern an der Zivilbevölkerung kommen könnte wie im April.

Das Krankenhaus in Tawila sei bereits völlig überlastet, so die Organisation. Von den Kleinkindern aus El Fasher, die vergangene Woche untersucht worden seien, litten drei von vier an akuter Mangelernährung, ein Viertel von ihnen an einer schweren Form.