Israel hat eine weitere Evakuierung angeordnet. Ein Großteil des Gazastreifens ist für Bewohner nicht mehr sicher zugänglich. Unterdessen droht mit dem Ende der Treibstoffvorräte ein kompletter Stromausfall.
Rund 85 Prozent des Gazastreifens stehen nach UN-Angaben derzeit unter einer Evakuierungsanordnung oder liegen in militärischen Zonen. Das schränke den Zugang zu humanitärer Hilfe erheblich ein, sagte ein Sprecher der Vereinten Nationen am Mittwoch in New York. Der jüngste Evakuierungsbefehl der israelischen Armee betraf demnach zwei Stadtteile in Khan Younis, aus denen Raketenbeschuss gemeldet wurde. In diesen Vierteln leben bis zu 80.000 Menschen.
Ein wichtiges Wasserreservoir, Hauptverteilungspunkt für Trinkwasser in Khan Younis, sei durch die Anordnung nicht mehr zugänglich. Jede Beschädigung der Anlage hätte schwerwiegende Folgen, so der Sprecher Stéphane Dujarric. Schon jetzt nähmen Durchfallerkrankungen im Gazastreifen stark zu, eine Folge unzureichender Trink- und Brauchwasserversorgung.
Unterdessen schränkt die Erschöpfung der Treibstoffvorräte laut den Vereinten Nationen Hilfsmaßnahmen weiter ein. Am Mittwoch sei Transport aus Restbeständen in den Norden des Gazastreifens von israelischen Behörden verweigert worden. Ohne neuen Treibstoff drohe ein kompletter Stromausfall mit Auswirkungen auf den Betrieb des Al-Shifa-Krankenhauses in Gaza, aber auch Wasserpumpen und die Information der Bevölkerung.