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Umweltverbände protestieren gegen Mittelkürzungen

Thüringens Naturschutzverbände haben am Montag vor dem Landesumweltministerium gegen die Kürzung von Fördermitteln im Naturschutzetat protestiert. Die Gelder sicherten bislang die Umsetzung europäischer Vorgaben wie der FFH-Richtlinie oder den Schutz artenreicher Mähwiesen, sagte der Landesvorsitzende des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Burkhard Vogel, vor Ort. Ohne eine stabile Finanzierung drohten nicht nur Projektabbrüche, sondern auch Vertragsverletzungsverfahren durch die EU.

Im Mittelpunkt der Aktion „(K)ein Stich ins Grüne Herz“ stand die symbolische Übergabe eines Offenen Briefes an Umweltminister Tilo Kummer (BSW). Die Verbände fordern darin einen sofortigen Stopp der geplanten Haushaltskürzungen im Naturschutzetat, die Weiterführung bewährter Förderprogramme sowie eine langfristige Absicherung des bundesweit vorbildlichen Netzwerks der Natura 2000-Stationen.

Anlass der Protestaktion waren den Angaben zufolge öffentliche Äußerungen von Kummer, den Naturschutzetat seines Hauses künftig deutlich zu reduzieren. Die Geschäftsführerin der Grünen Liga Thüringen, Grit Tetzel, kritisierte, wer ernsthaft Artenvielfalt erhalten wolle, dürfe dem Naturschutz nicht die Mittel entziehen und gleichzeitig erwarten, dass er weiterhin still und effektiv funktioniere.

Nach Darstellung der Verbände führen Kürzungen des Naturschutzetats automatisch auch zu einer Reduzierung von Geldern von Stiftungen oder dem Bund. Wenn Thüringen keine Eigenmittel mehr bereitstelle, sei es künftig nicht mehr möglich, große Fördersummen von außerhalb zu erschließen.