Umweltverbände in Brandenburg haben sich gegen eine mögliche Einführung von Abschussquoten für Wölfe ausgesprochen. „Wir lehnen jede Form einer willkürlichen oder quotenbasierten Wolfsjagd sowie damit verbundene gesetzliche Änderungen in Brandenburg ab“, heißt es in einem am Montag in Potsdam vorgestellten Positionspapier der Landesverbände von BUND und Nabu sowie der Gesellschaft zum Schutz der Wölfe. Wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge könne kein Zusammenhang zwischen Wolfsabschüssen und einem Rückgang von Nutztierrissen festgestellt werden.
In Brandenburg wird derzeit eine Novellierung des Jagdrechts vorbereitet. Der BUND-Landesvorsitzende Carsten Preuß sagte, ein Abschuss von Wölfen dürfe nur möglich sein, wenn Tiere empfohlene Herdenschutzmaßnahmen überwinden. Dann müssten die äußerst lernfähigen Tiere daran gehindert werden, ihr Wissen weiterzugeben. Priorität müsse der Herdenschutz als wichtigste Maßnahme für Weidetierhalter haben.
André Pfeiffer von der Gesellschaft zum Schutz der Wölfe sagte, bei einem Großteil der gemeldeten Nutztierrisse seien Schutzmaßnahmen nicht eingehalten worden. Hauptproblem seien dabei Hobbyhalter, die die Gefahren nicht richtig einschätzen. Herdenschutz sei immer notwendig, auch bei einer legalen Bejagung von Wölfen.
In dem Positionspapier heißt es weiter, eine Quotenjagd könnte Probleme sogar verschärfen, wenn dadurch Rudelstrukturen zerstört werden und den Wölfen dann aus Not bevorzugt Weidetiere als Beute dienen. Der gezielte Abschuss von Wölfen müsse zudem eine hoheitliche Entscheidung des Landesamts für Umwelt sein.