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Umweltschützer: Massive Methan-Emissionen aus Gasinfrastruktur

Umweltschützer haben auf massive Methan-Emissionen an Gasinfrastruktur in Niedersachsen, Bremen und Hamburg hingewiesen. Eine neue Untersuchung zeige, dass an 17 von 26 besuchten Standorten „regelmäßig und in teils großen Mengen“ des Gases austrete, erklärten die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und die Clean Air Taskforce (CATF) am Mittwoch. Die Aufnahmen mit einer speziellen Kamera belegten Methan-Emissionen aus allen Teilen der Lieferkette, von Gasproduktionsstätten über Pipelineinfrastruktur bis zu Speichern. Methan gilt als extrem klimaschädlich, es trägt zudem zur Entstehung von Ozonlöchern bei und wird mit Atemwegserkrankungen in Verbindung gebracht.

Die Ergebnisse der Untersuchung unterstreichen nach Ansicht der beiden Umweltorganisationen die Dringlichkeit einer zügigen und ambitionierten Umsetzung der EU-Methanverordnung. Die Verordnung soll das bisher gültige System der Selbstverwaltung der Gasindustrie ersetzen.

„Was in Niedersachsen passiert, ist genauso übertragbar auf die gesamte Gasinfrastruktur in Deutschland“, sagte DUH-Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner: „Die Gasindustrie hat ihre eigenen Emissionen nicht im Griff – das zeigen unsere Aufnahmen.“ Das extrem schädliche Treibhausgas Methan gefährde die Klimaziele und die Gesundheit der Bevölkerung. Die Untersuchung dokumentiert nach Angaben der Verbände neben unkontrolliert austretenden Methan-Emissionen zudem routinemäßiges Ausblasen von fossilem Gas.

Mit den Aufnahmen einer Spezialkamera können DUH und CATF den Austritt von Methan und das routinemäßige Ausblasen von Gas nachweisen. Die Menge an austretendem Gas kann dabei jedoch nicht beziffert werden.