Freunde und Freizeit: Junge Menschen wünschen sich laut einer Umfrage für ein gutes Leben soziale Kontakte. Doch die können leiden – wenn Geld fehlt.
Soziale Kontakte sind ist für viele Kinder und Jugendliche laut einer Umfrage von zentraler Bedeutung. Fast ein Drittel der repräsentativ befragten 10- bis 15-Jährigen bezeichnete Beziehungen zu Freunden und Gleichaltrigen als wichtig für ein gutes Leben, wie aus der am Donnerstag in Gütersloh vorgestellten Untersuchung der Bertelsmann Stiftung hervorgeht. Danach folgen die Beziehungen zur eigenen Familie, denen jeder fünfte befragte Jugendliche den höchsten Stellenwert beimisst.
Die Bedeutung sozialer Kontakte zeige sich auch in anderen Bereichen, so die Stiftung. 54 Prozent der jungen Leute gaben an, nicht auf Handy oder mobiles Internet verzichten zu können. Neun von zehn sei es wichtig, Geld für Aktivitäten mit Freunden übrig zu haben. Zum Vergleich: 67 Prozent wollen Geld für “angesagte Dinge” wie Kleidung, Kosmetik und Technik nutzen, 61 Prozent für Hobbys und 55 Prozent für Internet und Telefon.
Das Thema Geld beschäftigt laut Bertelsmann die jungen Leute besonders. 46 Prozent sorgen sich häufig oder manchmal darum, wie viel Geld ihre Familie hat. Rund die Hälfte gab an, sich häufig oder manchmal Dinge nicht leisten zu können, die sich Freunde gekauft haben. Da sie für Aktivitäten im Freundeskreis überwiegend selbst aufkommen müssten, litten ihre Sozialkontakte bei Geldmangel am meisten, hieß es.
Die Stiftung plädierte dafür, Bedarfe junger Menschen nach sozialer und digitaler Teilhabe bei Unterstützungsmaßnahmen zu berücksichtigen. Das sei aktuell weder bei der Regelbedarfsermittlung im Bürgergeld noch bei Bildungs- und Teilhabeleistungen der Fall.
Die Studie “Bedarfe von Kindern und Jugendlichen für ein gelingendes Aufwachsen” basiert den Angaben zufolge auf einer bundesweiten Befragung von 1.037 Kindern und Jugendlichen sowie einer Elternbefragung. Die Erhebung wurde im November und Dezember 2023 von “iconkids & youth international research” durchgeführt.