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Umfrage: So beenden Menschen in Deutschland ihre Beziehungen

Ein plötzlicher Kontaktabbruch ohne lange Erklärungen? Für viele jüngere Menschen ist das offenbar der bequemste Weg raus aus einer Beziehung. Fachleute raten allerdings vor diesem Vorgehen ab.

Trennungen sind meist schmerzhaft – doch zwei Drittel suchen dafür immerhin das persönliche Gespräch. Das zeigt eine Umfrage unter Internetnutzerinnen und -nutzern, die der Branchenverband Bitkom am Mittwoch vorstellte. Zwölf Prozent räumten dagegen ein, eine Beziehung schon einmal durch sogenanntes Ghosting beendet zu haben, also einen plötzlichen und vollständigen Kontaktabbruch auch in digitalen Netzwerken.

Offenbar gehen die Altersgruppen unterschiedlich mit Trennungssituationen um: Unter den Jüngeren (16 bis 20 Jahre) gab mit 51 Prozent gut die Hälfte an, schon einmal ein Trennungsgespräch geführt zu haben. In dieser Altersgruppe wird stattdessen vermehrt auf Messenger- oder SMS-Nachrichten gesetzt, etwa ein Drittel hat bereits eine Beziehung auf diese Art beendet (31 Prozent) – über alle Altersgruppen hinweg ist dieser Anteil halb so groß (17 Prozent).

“Viele Aspekte von Beziehungen haben sich vor allem durch Messenger-Dienste ins Digitale verlagert”, sagte die Leiterin Digitale Gesellschaft bei Bitkom, Leah Schrimpf. Dies betreffe gemeinsame Planungen, Grußbotschaften und Streitigkeiten: “Beziehungen, die digital initiiert und zumindest in Teilen digital geführt werden, werden heute auch digital beendet. Trotzdem sollte man sich bewusst sein, dass gerade bei sensiblen Themen oder einer Trennung das persönliche Gespräch manchmal der bessere Weg ist – insbesondere Ghosting erschwert es dem Gegenüber, mit der Situation umzugehen”.

Ein Fünftel (20 Prozent) der Internetnutzerinnen und -nutzer greift indes zum Telefon, um eine Beziehung zu beenden, wie es weiter hieß. Selbst vom Brief werde zu diesem Zweck noch Gebrauch gemacht, nämlich von einem Zehntel (zehn Prozent). Seltener würden E-Mails verschickt: Dies haben sieben Prozent nach eigenen Worten bereits getan. – Online befragt wurden laut Angaben 1.006 Personen ab 16 Jahren.