Die Mehrheit der Deutschen fordert laut einer Umfrage mehr Engagement der öffentlichen Hand für eine gesunde und nachhaltige Kita- und Schulverpflegung. Demnach kritisierten 59,3 Prozent der Befragten, dass Bund, Länder und Kommunen zu wenig für die Verpflegung in den Einrichtungen unternähmen, berichteten die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwoch) mit Verweis auf eine Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Civey. Nur 14,6 Prozent der Befragten hielten das Engagement für ausreichend.
Für die repräsentative Erhebung hatte Civey im Juni rund 5.000 Erwachsene im Auftrag der Umweltorganisation WWF Deutschland befragt. Die Ergebnisse liegen den Funke-Zeitungen vor.
Der WWF wertete das Ergebnis als Weckruf. „Was die Politik bei der Kita- und Schulverpflegung auftischt, schmeckt den Deutschen nicht“, sagte die Referentin für nachhaltige Ernährung beim WWF, Elisa Kollenda. Bund und Länder müssten ihrer „Fürsorgepflicht für eine gesunde und nachhaltige Mittagsverpflegung in Kitas und Schulen nachkommen und sich einigen, wer dafür die Finanzierung übernimmt.“ Denkbar wäre in diesem Zusammenhang ein Investitionsprogramm des Bundes und der Länder für die Umstellung und Bereitstellung einer gesunden und nachhaltigen Gemeinschaftsverpflegung.
Den Angaben zufolge essen täglich rund sechs Millionen Kinder und Jugendliche in Kitas und Schulen. Kinder und Jugendliche müssen aus Sicht des WWF die Möglichkeit haben, sich täglich für ein gesundes und nachhaltiges Essen zu entscheiden. „Eine stärker pflanzenbetonte Ernährung gehört dazu“, betonte Kollenda.