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Umfrage in Hamburg: Einkauf im Laden sicherer als im Online-Shop

Gut die Hälfte der Menschen in Hamburg fühlt sich bei Käufen im Laden sicherer als beim Online-Kauf. Den 55 Prozent, die den Ladeneinkauf als sicherer bewerteten, stehen 11 Prozent gegenüber, die Online-Käufe als sicherer bezeichneten, 34 Prozent sahen keinen Unterschied, so das Ergebnis einer Umfrage der Hamburger Verbraucherschutzbehörde und der Verbraucherzentrale (VZ) Hamburg, über die beide am Freitag informierten. Als überraschend bewerteten Behörde und VZ, dass von den jüngeren Umfrageteilnehmenden (zwischen 18 und 34 Jahren) 65 Prozent Ladeneinkäufe und nur 9 Prozent Online-Käufe als sicherer bewerteten.

Im Laden machten 42 Prozent der Befragten nach eigenen Angaben in den vergangenen zwölf Monaten negative Erfahrungen bei einem Kauf, online waren es 69 Prozent. Die Umfrage ergab weiter, dass die Befragten bei Reklamation und Warenumtausch oft ihre Rechte nicht kennen. VZ-Vorstand Michael Knobloch erklärte, die Verbraucherbildung sei noch stärker in den Blick zu nehmen, gerade auch bei jungen Menschen. „Wer weiß, welche Folgen der eigene Konsum hat, wird entsprechend handeln.“

Der Online-Handel habe inzwischen alle Sparten erreicht, hieß es. Bei Kleidung, Textilien, Elektronikgeräten und besonders bei Tickets und Veranstaltungen liege er vorn. Dinge des täglichen Bedarfs wie Lebensmittel und Hygieneprodukte kauften die Menschen in Hamburg dagegen noch weit überwiegend in Ladengeschäften. Eine von vier Personen kauft Lebensmittel zumindest gelegentlich auch online.

Fast der Hälfte der Befragten (47 Prozent) ist Qualität am wichtigsten. Nur sechs Prozent nannten Nachhaltigkeit als wichtigstes Konsumkriterium. Fast zwei Drittel der Hamburgerinnen und Hamburger haben schon einmal einen Ratenkauf getätigt. Jüngere und Menschen mit geringen Einkünften sehen Konsummöglichkeiten mit späterer Zahlung für sich als wichtig an.

Verbraucherschutzsenatorin Anna Gallina (Grüne) sprach sich für einen guten Verbraucherschutz auch im Internet aus. „Es geht um Transparenz und um klare und verbindliche Regelungen.“ Zudem müsse nachhaltiger Konsum stärker gefördert werden.

Die Untersuchung wurde von der Gelszus rmm Marketing Research GmbH als Online-Befragung durchgeführt. Sie lief vom 16. bis zum 21. Oktober und richtete sich an Personen ab 18 Jahren aus Hamburg, die zumindest gelegentlich etwas online einkaufen. Die Stichprobe umfasste 586 Personen, davon 521 mit dem beschriebenen Konsumverhalten.