Viele Schülerinnen und Schüler in Hamburg halten die Schultoiletten für schmutzig. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Sozial- und Politikforschungsinstituts Verian im Auftrag des Deutschen Kinderhilfswerkes, die am Montag vorgestellt wurde. Nur 34 Prozent der Befragten bezeichnen den Zustand und die Sauberkeit der Toiletten als gut. Bundesweit liege der Anteil bei 44 Prozent. „Hier liegt Hamburg im bundesweiten Vergleich deutlich unter dem Durchschnitt“, sagte Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes.
77 Prozent der Befragten bewerten der Umfrage zufolge den Platz auf Schulhöfen und in den Pausenbereichen als ausreichend, allerdings finden nur 60 Prozent, dass es dort attraktive und vielfältige Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten gibt. 65 Prozent bewerten den Zustand und die Sauberkeit der Pausenbereiche mit gut. Mehr als die Hälfte (54 Prozent) der Befragten halten zudem die Sitzmöglichkeiten auf Schulhöfen und in den Pausenbereichen für ausreichend. 53 Prozent finden dort einen Ort zum Entspannen, hieß es.
Laut Hofmann wird der Investitionsstau in deutschen Schulen derzeit auf 55 Milliarden Euro geschätzt. „Aber nicht nur die Schulgebäude selbst, sondern auch die Schulhof- und Pausenbereiche sind oftmals in einem jämmerlichen Zustand.“ Neben notwendigen Investitionen seien seiner Ansicht nach auch „Einfallsreichtum und Kreativität“ gefragt, in welchen Bereichen die Schülerinnen und Schüler einbezogen werden können. Hofmann: „Das ist dann gleichzeitig auch im Sinne der Kinderrechte und der Schulgemeinschaft.“
Für die Umfrage hat Verian deutschlandweit 3.218 Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 17 Jahren online befragt. Sie ist Teil des 2. „Kinderrechte-Index“ des Deutschen Kinderhilfswerkes. Den Index wird das Deutsche Kinderhilfswerk im kommenden Jahr veröffentlichen, die Umfrage geht als ein Teilaspekt in diese Studie ein.