Artikel teilen:

Umfrage: Fast die Hälfte der Deutschen muss am Urlaub sparen

Ein Sommerurlaub ist für viele Menschen in Deutschland ein Problem. Fast die Hälfte muss in diesem Jahr bei den Ausgaben sparen. Vor allem Familien.

Die kriselnde Wirtschaft hat offenbar Folgen für für den Sommerurlaub vieler Deutscher. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsunternehmens Civey im Auftrag des Sozialverbands Deutschland (SoVD) hervor, über das die Funke Mediengruppe (Samstag) berichtet.

Demnach gibt fast die Hälfte der Deutschen an, in diesem Jahr bei den Ausgaben für den Urlaub sparen zu müssen: Ein gutes Viertel (27,4 Prozent) antwortete: “Ja, deutlich”. 18 Prozent der Befragten erklärten, etwas sparen zu müssen. Ein Drittel erklärte, mit gleichbleibenden Ausgaben für den Urlaub zu kalkulieren. Fast 10 Prozent wollen mehr ausgeben. Etwa 11 Prozent trafen dazu keine Aussage.

Mehr als ein Drittel der Befragten sieht sich angesichts der Ausgaben für den Urlaub zudem finanziell überfordert. 34,4 Prozent antworteten auf die Frage, wie gut sie sich aktuell den Urlaub leisten könnten: “eher schlecht” oder “sehr schlecht”. Besonders belastet sind in der Ferienzeit Familien mit Kindern: Der Umfrage zufolge kann sich mehr als ein Fünftel der Eltern (21,9 Prozent) von Kindern bis 18 Jahren Freizeitaktivitäten wie Schwimmbad, Zoo oder Kino nur “eher schlecht” oder “sehr schlecht” leisten.

Nach Bildungsstand zeigen sich ebenfalls klare Unterschiede: Über 70 Prozent der Menschen mit Hauptschulabschluss oder ohne Abschluss, fast die Hälfte mit mittlerer Reife und mehr als jeder Vierte mit Abitur berichtet, sich Urlaub nur schlecht leisten zu können.

Die Vorstandschefin des Sozialverbands, Michaela Engelmeier, forderte gezielte Entlastungen für Menschen mit kleinen und mittleren Einkommen. “Wenn Erholung und gesellschaftliche Teilhabe für viele zum Luxus wird, läuft etwas gewaltig schief”, sagte sie. Die Krisen der letzten Jahre hätten tiefe Spuren hinterlassen, von der Pandemie über den Ukrainekrieg bis hin zu deutlich gestiegenen Lebenshaltungskosten infolge der Inflation der vergangenen Jahre.