Was ist schlimmer – eine Depression oder ein Schlaganfall? Nach einer Umfrage zum Welttag für psychische Gesundheit findet die Mehrheit der Europäer psychische Probleme genauso schwerwiegend wie körperliche Gebrechen.
Psychische Erkrankungen werden von einem Großteil der Deutschen über 18 Jahren ernst genommen. Das ist das Ergebnis einer am Mittwoch veröffentlichten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov zu mentaler Gesundheit. Anlass ist der Welttag für psychische Gesundheit am Donnerstag.
So geben knapp zwei Drittel der Befragten (63 Prozent) an, dass psychische und körperliche gesundheitliche Probleme gleich schlimm seien. 19 Prozent halten psychische gesundheitliche Probleme für gravierender als körperliche. Zehn Prozent halten körperliche Probleme wiederum für schlimmer als psychische.
Ähnlich ist es laut Angaben auch in weiteren europäischen Ländern; auch hier werden psychische und körperliche Probleme mehrheitlich als gleich schlimm bewertet. Im Vereinigten Königreich finden 15 Prozent körperliche Probleme gravierender, 6 Prozent hingegen psychische. In allen anderen Ländern ist der Wert für psychische Probleme höher als jener für körperliche.
Obwohl demnach psychische Probleme in allen untersuchten Ländern vom Großteil der Befragten ernst genommen werden, wird die gesellschaftliche Akzeptanz des Themas in allen Ländern geringer eingeschätzt. So sind etwa in Deutschland 37 Prozent aller Befragten der Meinung, dass die Gesellschaft körperliche gesundheitliche Probleme als wichtiger erachte im Vergleich zu psychischen. 30 Prozent schätzen, dass beide von der Gesellschaft als gleich wichtig erachtet werden. 14 Prozent sagen laut Angaben im Vergleich dazu, die Gesellschaft halte psychische Probleme für wichtiger.
Für die repräsentative Online-Umfrage wurden Anfang September insgesamt rund 2.000 Deutsche über 18 Jahren befragt; ähnliche Befragungen gab es in anderen europäischen Ländern, darunter Frankreich, Großbritannien, Dänemark, Italien und Schweden.