Alkohol- und sonstiger Drogenkonsum ist unter Wohnungslosen weit verbreitet. Das ergab eine Querschnittsstudie zum Polysubstanzkonsum von wohnungslosen Menschen in Deutschland, die das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) durchgeführt hat. Befragt wurden Menschen im Großraum Hamburg, in München, Leipzig und Frankfurt.
Wie das UKE am Montag mitteilte, führten Forschende ein umfangreiches Drogenscreening durch und stellten eine Dreiteilung der untersuchten Gruppe fest: Rund 35 Prozent der untersuchten Menschen hatten demnach in den vergangenen 24 bis 48 Stunden keine Substanzen konsumiert, rund ein Drittel hatte eine Substanzgruppe konsumiert, und etwa 34 Prozent hatten gleich mehrere Substanzen unterschiedlicher Substanzgruppen eingenommen.
Am weitesten verbreitet waren den Angaben nach in absteigender Reihenfolge Alkohol, Stimulanzien des zentralen Nervensystems wie etwa Amphetamine, Kokain oder Ecstasy sowie Cannabis und narkotische Analgetika wie Heroin, Morphin, Methadon oder Fentanyl. Vor allem junge Wohnungslose, die rauchten und in der Vergangenheit bereits straffällig geworden waren, nahmen demnach mehrere Substanzen parallel ein.
Für die Studie hatten die Forschenden im Jahr 2021 rund 670 wohnungslose Menschen im Großraum Hamburg, in München, Leipzig und Frankfurt befragt. Außerdem hatten die Befragten Blutproben in Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe abgegeben. Die Studienergebnisse sind im Deutschen Ärzteblatt veröffentlicht worden. (3442/03.11.2025)