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Überall schwarze Schafe

UK 5/2016 Leitartikel (Seite 1:  „Reich? Oder superreich?“)
Wenn zum Beispiel die Familie Rossmann gerade den wenig bemittelten Bevölkerungsschichten günstige Einkaufsmöglichkeiten bietet, ist das „ungerecht“? Wenn die Familien
Oetker und Miele über Jahrzehnte tausenden Mitarbeitern Arbeit und Brot geben, ist das unmoralisch? Wenn diese „Reichen“ so clever sind, das mit ehrlichen Produkten und fairen Arbeitsbedingen zu verknüpfen, ist das „verwerflich“? Da kann man über Pauschalisierungen wie „Sondern auch, welchen Grad an Ungerechtigkeit wir bereit sind zuzulassen“ nur verwundert sein.
„Unternehmen scheffeln Milliarden und zahlen keine Steuern“ – hier fehlt ein wichtiger Zusatz: „Einige Unternehmen“. Alle gewinnbringenden Unternehmen verdienen Anerkennung, ihr erfolgreiches Wirken ist nicht „ungerecht“. Pleitegeier helfen keinem weiter.
Es ist eine Frage für die Politik, wie hoch Gewinne von Industrie und Handel besteuert werden können, ohne ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit zu gefährden. Ebenso die Frage, wie hoch „Spekulationsgewinne“ besteuert werden können, ohne Gefahr zu laufen, dass dieses Geld hier bei uns verschwindet und sich dort niederlässt, wo die Steuern günstiger sind.  
Es gibt leider überall schwarze Schafe, wie Steuersünder – oder auch wie Zeitungsschreiber, die nicht ausgewogen berichten.
Bei dem Lesen des Artikels kommt der „böse“ Gedanke auf, handelt es sich hier eventuell um den Parteibeitrag  aus dem linken Lager, oder macht sich hier der „Neidgedanke“ doch Platz? Will der Autor den Reichen ihr Vermögen wegnehmen und dem „Volk“ übergeben? Gerade die Erfahrungen in der DDR sollten doch jeden denkenden Menschen erkennen lassen, Enteignungen und Übertragungen von Vermögen auf die Allgemeinheit haben zu Verarmungen geführt. Die „einfache Masche“ klappt nicht. Stalin, Ho Chi Minh und Fidel Castro lassen grüßen?
Paul-Gerhard Kröning, Bad Oeynhausen