Auf dem Vorplatz der Porta Nigra in Trier steht nun eine Interpretation der Reiterstatue des römischen Kaisers Marc Aurel (121-180 n. Chr.). Die Bronzeskulptur ist über fünf Meter hoch und etwa neun Tonnen schwer, wie die Stadt Trier am Donnerstagabend mitteilte. Sie ist für die Dauer der rheinland-pfälzischen Landesausstellung zu Marc Aurel in Trier zu sehen.
Die monumentale Skulptur stammt nach Angaben des Stadtmuseums Simeonstift vom niederländischen Bildhauer Arthur Spronken (1930-2018). Er habe in den 1980er-Jahren an einer Kopie der Reiterstatue des Kaisers in Rom gearbeitet, um das in einem sehr schlechten Zustand befindliche Original auszutauschen. Aus politischen Gründen sei das Projekt jedoch abgebrochen und der Auftrag an einen italienischen Bildhauer vergeben worden, hieß es. Bis zu diesem Zeitpunkt hätte Spronken bereits Kopf und Hals des Pferdes sowie den Kopf von Marc Aurel fertiggestellt.
Statt die Fragmente aufzugeben, habe Spronken daraus eine eigene künstlerische Vision entwickelt, hieß es weiter. Entstanden sei „eine monumentale Komposition, welche die Fragmente der Statue integrierte, die durch das Unfertige eine besondere, zeitgenössische Kraft entfaltet“.
Die Mitte Juni gestartete Marc-Aurel-Schau präsentiert bis zum 23. November rund 400 Ausstellungsstücke aus Sammlungen des Landes und von 117 Leihgebern aus ganz Europa auf 1.600 Quadratmetern. Das Rheinische Landesmuseum Trier und das Stadtmuseum Simeonstift setzen jeweils eigene Themenschwerpunkte. Die Sonderschau im Rheinischen Landesmuseum steht unter dem Titel „Marc Aurel. Kaiser, Feldherr, Philosoph“. Die archäologische Schau zeigt einen chronologischen Gang durch das Leben und die Epoche des römischen Kaisers. Um die Frage „Was ist gute Herrschaft?“ geht es in der Ausstellung im Stadtmuseum Simeonstift Trier.