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Trump am Kreuz ab Allerheiligen nun doch in Basel zu sehen

Nach Absage jetzt doch: Zum Fest Allerheiligen zeigt Basel ein Kunstwerk, das die Grenzen zwischen Heiligkeit und Sünde neu vermisst: “Saint or Sinner” von Mason Storm zeigt Donald Trump am Kreuz.

Ein Kunstwerk, das US-Präsident Donald Trump am Kreuz zeigt, wird trotz anhaltender Kritik im schweizerischen Basel gezeigt. Das teilte die verantwortliche Galerie Gleis 4 aus Zug am Freitag mit. Das international diskutierte Werk “Saint or Sinner” von Mason Storm soll ab 1. November in der Basler Kunstmeile für zwei Wochen hinter Glas zu sehen sein.

Die Skulptur des britischen Künstlers stellt Trump in einem orangefarbenen Häftlingsanzug dar. Er ist an einem weißen Kreuz festgeschnallt, das an eine Pritsche erinnert, wie sie in den USA bei Hinrichtungen per Giftspritze zum Einsatz kommt. Ursprünglich sollte das Werk bereits im September im Saal der ehemaligen Brasserie im Westflügel des Bahnhofsgebäudes gezeigt werden. Nach heftiger Kritik aus Kirche und Gesellschaft wurde der Plan aus Sicherheitsgründen verworfen.

Der Zeitpunkt der neu geplanten Ausstellung sei bewusst gewählt, so die Galerie. Allerheiligen erinnere nicht nur an offiziell Heiliggesprochene, sondern an alle Menschen, die ein vorbildliches Leben geführt hätten. Storms Werk stelle in diesem Kontext auf radikale Weise die Frage, ob jemand Heiliger und Sünder zugleich sein könne. “Und wer hat das Recht, darüber zu urteilen?” Indem der Künstler die Antwort auf diese Fragen dem Publikum überlasse, nehme der Betrachter die Rolle des Richters, Retters und Zeugen ein. “Provokation ist hier kein Selbstzweck, sondern Methode der Aufklärung”, wirbt die Galerie für die Schau. So sei das Werk “ein Test unserer eigenen moralischen Maßstäbe”.

Während Trump sich selbst als Friedensstifter bezeichne und ihm gleichzeitig sexuelle Vergehen und moralisches Versagen vorgeworfen würden, sei das Kunstwerk “aktueller denn je”, heißt es weiter. Es zwinge zur Entscheidung und konfrontiere den Betrachter mit der Frage: “Nach welchen Kriterien urteilen wir?”