Der WDR trauert um den Komponisten und Musiker Klaus Doldinger. WDR-Intendantin Katrin Vernau würdigte den Jazz-Saxofonisten und Schöpfer der „Tatort“-Titelmelodie Doldinger, der am Donnerstag im Alter von 89 Jahren gestorben ist, als prägend für die deutsche Fernsehgeschichte. „Kaum ein Musiker hat das deutsche Fernsehen so geprägt wie Klaus Doldinger“, erklärte die Intendantin am Samstagabend. Seit mehr als 55 Jahren leite seine unverwechselbare Melodie den „Tatort“ ein. Dass diese Melodie im schnelllebigen Fernsehgeschäft so lange Bestand habe, spreche für
die außerordentliche Qualität der Komposition. „Mit Klaus Doldinger verliert Deutschland einen großen Musiker und Filmkomponisten.“
Die Verbindung zwischen Klaus Doldinger und dem WDR habe Jahrzehnte überdauert, erklärte Vernau. Von frühen gemeinsamen Aufnahmen in der 1950ern bis zu späten runden Geburtstagen, die Doldinger mit der WDR Big Band auf der Bühne feierte. 1970 komponierte Klaus Doldinger die Melodie für den Vorspann der Krimireihe „Tatort“. WDR-Programmdirektor Jörg Schönenborn bezeichnete Doldingers Musik als Klammer, die die sehr unterschiedlichen Filme der Tatort-Reihe von Beginn an zu einem Ganzen gemacht habe, „erkennbar und unverkennbar“.
Weltweite Bekanntheit erreichte Doldinger durch die Filmmusik zu „Das Boot“ von Wolfgang Petersen aus dem Jahr 1981. Zu seinen Kompositionen gehören auch die Musik für die Verfilmung des Romans von Michael Ende, „Die unendliche Geschichte“, und für die ARD-Anwaltsserie „Liebling Kreuzberg“ mit Manfred Krug in der Hauptrolle.
Geboren wurde Klaus Doldinger am 12. Mai 1936 in Berlin. Er studierte am Robert-Schumann-Konservatorium in Düsseldorf Klavier und Klarinette, danach Musikwissenschaften und Tontechnik. 1971 gründete er die später weltweit bekannte Jazz-Band „Passport“ mit Udo Lindenberg am Schlagzeug. Er erhielt zahlreiche Musik-, Film- und Fernsehpreise, sowie das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse. Bis ins hohe Alter stand Doldinger als Saxofonist und Bandleader auf der Bühne.