Immer wieder greift Myanmars Militär religiöse Orte und Feste an: im März die katholische Kathedrale von Banmaw in Kachin; im April Buddhisten zum Neujahrsfest – und nun zum Ende der buddhistischen Fastenzeit.
Zum Ende der buddhistischen Fastenzeit hat das Militär der Junta von Myanmar eine Gebetsveranstaltung bei Kerzenlicht angegriffen. Mindestens 20 Menschen wurden getötet und Dutzende weitere verletzt, berichtet das unabhängige Exilnachrichtenportal Irrawaddy (Dienstag). Unter den Toten seien auch Kinder. Beim Granatbeschuss eines buddhistischen Klosters in Shwebo starben zudem drei Novizen, wie das Nachrichtenportal Myanmar Now meldete. Myanmar ist mehrheitlich buddhistisch.
Nach Angaben des “Burma News International – Myanmar Peace Monitor” (BNI-MPM) führte die Junta seit Jahresbeginn bis Ende Juni 637 Luftangriffe auf Stellungen des Widerstands sowie zivile Ziele wie Dörfer, Schulen, buddhistische Klöster und Kirchen durch. Der Monitor warnt, die von der Junta zum Jahresende angesetzten Wahlen könnten den Konflikt weiter verschärfen. “Myanmar Peace Monitor” ist ein Projekt von 15 Medienagenturen der ethnischen Minderheiten in Myanmar; der Exilsitz ist im thailändischen Chiang Mai.
Seit dem Putsch im Februar 2021 wurden in Myanmar rund 6.400 Zivilisten getötet und 28.700 verhaftet. Der Bürgerkrieg hat eine schwere humanitäre Krise ausgelöst: Fast 20 Millionen Menschen im Land benötigen humanitäre Hilfe; ein Drittel der Bevölkerung ist von Ernährungsunsicherheit betroffen.