Der technische Fortschritt bringt manchmal erstaunliche Entwicklungen mit sich: Unter Imkern ist inzwischen bekannt, dass es Bienen in der Stadt häufig besser geht als auf dem Land. Das Nahrungsangebot ist dank der Gärten und Parks hier reichhaltiger und abwechslungsreicher als in der von Monokulturen geprägten Landwirtschaft. Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) rät Gartenfreunden zu folgenden bienen- und hummelfreundlichen Pflanzen:
• Die Artischocke kennen die meisten Mitmenschen nur vom Gemüsestand. Ihre großen, attraktiv blau-violetten Blüten sind eine reiche Nahrungsquelle für Hummeln und Bienen aller Art. Die Art ist zweijährig, im ersten Jahr erscheint also nur eine Blattrosette und im zweiten Jahr wächst sie dann auf rund zwei Meter Höhe an.
• Die blau blühende, bis einen Meter hohe Bartblume lässt sich gut als Kübelpflanze verwenden. Nach der Überwinterung an einem schattigen Ort bis fünf bis zehn Grad plus wird sie im Frühjahr um ein Drittel zurückgeschnitten.
• Efeu (Hedera helix) bietet zu einem besonders späten Zeitpunkt Ende September/Anfang Oktober reichlich Nektar für Insekten aller Art – also bitte nicht schon im Sommer beschneiden! Vor allem Falter und Schwebfliegen stellen sich in großer Zahl ein. Die kugeligen Blütenstände erscheinen erst ab einem Alter von acht bis zehn Jahren.
• Heidekraut benötigt mageren und vor allem sauren Boden. Die niedrigen Halbsträucher blühen bis in den September hinein. Sie sollten einmal im Jahr geschnitten werden, das fördert die Blühfähigkeit.
• Die attraktive Kugeldistel ist eine je nach Art bis anderthalb Meter hohe, zweijährige Pflanze. Sie wird ständig von Hummeln, Wespen und Bienen belagert, weshalb Imker sie gerne um ihre Bienenstöcke herum anpflanzen.
• Lavendel ist eine Duftpflanze, die jeden Garten bereichert. Lavendel hat es gerne warm und trocken. Bestäuberinsekten zieht er an, Ameisen und Läuse dagegen vertreibt er, weshalb er sich gut eignet, um zusammen mit Rosen im Beet zu stehen.
• Die in Bauerngärten beliebten Malven und Stockrosen werden auch mit gefüllten Blüten angeboten, aber das hilft den Bienen natürlich nicht. Also beim Kauf unbedingt auf ungefüllte Sorten achten. Die Farbpracht bleibt ungeschmälert.
• Der Natternkopf ist eine heimische Wildstaude und gedeiht auf trocken-warmen Böden. Neben Hummeln und Schmetterlingen lockt der Langblüher (etwa von Mai bis August) auch unzählige Wildbienenarten an.
• Die diversen Sonnenhut-Arten bilden dichte Stauden, aus denen je nach Sorte Blütenstängel von einem halben bis zwei Metern Höhe sprießen. Sonnenhüte sind klassische Bauerngartenpflanzen.
• Die heimische Taubnessel gibt es in weiß, gelb oder purpur. Im Halbschatten unter Büschen und Bäumen sollte sie auch im naturnahen Garten einen Platz finden. Teils blühen die Pflanzen bis in den Winter hinein.
Weitere Tipps für naturnahe und insektenfreundliche Gärten gibt es im Internet unter www.nabu.de.
Quelle: NABU