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TikTok schränkt Schönheitsfilter für Minderjährige ein

Inhalte auf Online-Plattformen können Kindern und Jugendlichen schaden. Besonders TikTok steht wegen seiner jungen Zielgruppe oft in der Kritik. Deswegen verschärft das Unternehmen jetzt den Jugendschutz.

Die Kurzvideoplattform TikTok will ihren Jugendschutz verbessern. Wie das Unternehmen am Mittwoch in einer Pressemitteilung ankündigte, sollen unter anderem Schönheitsfilter für Nutzerinnen und Nutzer unter 18 Jahren eingeschränkt werden. Die Filter verändern technisch das Aussehen von Personen, die in Videos zu sehen sind. Rückmeldungen von Jugendlichen und Eltern haben TikTok zufolge ergeben, dass die Technik Auswirkungen auf das Selbstwertgefühl von Kindern und Jugendlichen haben können, wenn sie nicht erkennen, dass das Aussehen einer Person verändert wurde.

Deswegen sollen Minderjährige manche Filter nun nicht mehr nutzen können. Das beziehe sich nicht auf Effekte, die offensichtlich und lustig seien und eine Person beispielsweise automatisch mit Tierohren abbilden. Vielmehr gehe es um Effekte, die sich auf das Aussehen beziehen. Darüberhinaus wolle man den Nutzerinnen und Nutzern mehr Informationen über die Effekte zur Verfügung stellen.

Die App TikTok ist besonders bei jungen Nutzerinnen und Nutzern beliebt. Konzernangaben zufolge nutzen 175 Millionen Menschen in Europa das Angebot mindestens einmal im Monat. Wer sich bei TikTok anmelden will, muss mindestens 13 Jahre alt sein. Für unter 18-Jähirge galten auch bisher strengere Regeln als für Erwachsene. Die Überprüfung des Alters soll künftig ebenfalls strenger gehandhabt werden. Wer sich anmeldet, musste auch bislang sein Alter angeben. Ob die Information zutrifft, kann TikTok aber nicht überprüfen, da es bislang keine zuverlässige Technik zur Altersverifikation im Internet gibt, das mit europäischen Datenschutzgesetzen in Einklang zu bringen ist.

Das Unternehmen kündigte an, mit Industrie und Zivilgesellschaft an einem Konsens zur Altersbestimmung zu arbeiten. Bis dahin soll Künstliche Intelligenz helfen, Nutzerinnen und Nutzer unter 13 Jahren zu erkennen und deren Konten zu löschen. Das geschehe weltweit im Augenblick etwa sechs Millionen Mal pro Monat.

Darüber hinaus sollen die Hilfsangebote in der App ausgebaut werden. Wer nach sensiblen Stichworten wie “Selbstverletzung” oder “Holocaust” sucht, wurde in der Vergangenheit schon zu Hilfs- oder Informationsangeboten der Zivilgesellschaft weitergeleitet. In den kommenden Wochen sollen auch jene an Hilfsangebote verwiesen werden, die Inhalte zu sensiblen Themen melden.