Das Thüringer Elektromuseum in Erfurt unterstützt den Nachbau eines der ersten Elektrofahrzeuge der Geschichte mit Originalteilen aus seinem Sammlungsbestand. Auch einige historische Messinstrumente würden für das Rekonstruktionsprojekt zur Verfügung gestellt, teilte das Museum am Freitag in Erfurt mit. Ziel des Projekts verschiedener Partner rund um die Hochschule Coburg sei es, das Werk und die technisch historischen Innovationen des Coburger Unternehmers, Andreas Flocken (1845 – 1913), zu würdigen.
Das Museum stelle eine zweipolige Gleichstrom-Hauptschlussmaschine zur Verfügung, die in der Bauart der damals verwendeten nahekomme. Auch Kohlefaden-Lampen mit kleinem Edisonsockel und einer Betriebsspannung von 36 Volt sowie historische Instrumente zur Messung der Batteriespannung und der Stromstärke seien vorhanden.
Interessant sei die Konstruktion des Fahrzeugs auch, weil das Gefährt neben Batterien und Elektromotor auch bereits über eine elektrische Beleuchtung verfügt habe. Der Wagen habe im Wesentlichen damaligen Kutschen entsprochen.
Das Zeitalter der Elektromobilität begann den Angaben zufolge mit der Präsentation des „Trouvé Tricycle“ (deutsch: Trouvé-Dreirad) des französischen Ingenieurs Gustave Trouvé (1839-1902). Er konstruierte 1881 ein dreirädriges, von zwei Elektromotoren angetriebenes Fahrzeug. Sieben Jahre später entwickelte Flocken seine Elektrokutsche. Es gilt das erste bekannte vierrädrige Elektroauto der Welt.