Artikel teilen:

Thüringer Schlösserstiftung plant 2025 sechs neue Bauvorhaben

Die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten wird im kommenden Jahr sechs weitere Sanierungsvorhaben starten. Finanziert werden die Arbeiten aus dem Sonderinvestitionsprogramm von Bund und Land für Baudenkmäler. 2025 werde dann an 15 Thüringer Schlössern und Burgen parallel gearbeitet, teilte Stiftungsdirektorin Doris Fischer am Montag in Schleusingen mit.

So starte beispielsweise am Prinzessinnenbau der Wasserburg Kapellendorf bei Jena die Sanierung von Dach und Fassaden. Auf Schloss Schwarzburg im Kreis Saalfeld-Rudolstadt werde das Hauptgebäude durch einen Aufzug und einen Servicebereich für Veranstaltungen nutzbar gemacht. Im Spätsommer werde zudem mit der Sanierung des Westflügels von Schloss Heidecksburg in Rudolstadt begonnen. Ebenfalls ab der zweiten Jahreshälfte komme das Renaissanceschloss in Dornburg bei Jena in die Kur.

Auch auf Schloss Bertholdsburg im südthüringischen Schleusingen solle nach Abschluss der Brückenbauarbeiten im kommenden Jahr die Sanierung von Räumen im Süd- und Westflügel anlaufen. Zuvor müsse die umfangreiche Sammlung des Naturhistorischen Museums ausgelagert werden. Hierfür baue die Stiftung derzeit ein modernes Gemeinschaftsdepot in einer alten Porzellanfabrik im nahegelegenen Kloster Veßra aus, hieß es.

Bereits abgeschlossen sind der Einbau neuer Fenster und einer Löschwasserzisterne auf Schloss Sondershausen im Kyffhäuserkreis. Weitere Sanierungen stehen kurz vor dem Abschluss. So enden laut Schlösserstiftung im kommenden Jahr die 2024 angelaufenen Arbeiten auf der Burg Weißensee planmäßig. Das Tragwerk der historischen Turmhaube sei bereits saniert, es fehle nur noch die neue Schieferdeckung. Auch die Sanierung eines 45-Meter-Abschnitts der Ringmauer komme planmäßig voran.

Eine wichtige Rolle bei der Planung und der Ausführung aller Investitionen spielt laut Stiftung der Aspekt der Nachhaltigkeit. Zwar sei denkmalpflegerisches Handeln aus sich heraus nachhaltig, nicht zuletzt durch den häufigen
Einsatz naturnaher Materialien und traditioneller Handwerkstechniken.
Doch gerade bei der Heizungs- und Haustechnik solle, wo immer möglich, der Umstieg auf alternative Heiztechnologien geprüft werden. In Einzelfällen werde auch die Einsatzmöglichkeit von Solartechnik untersucht.

Thüringens amtierender Kultusminister Benjamin-Immanuel Hoff (Linke) betonte die Bedeutung des Programms für den Freistaat. Die Investitionen retteten bedeutendes Thüringer Kulturgut. Die Untersuchungen und Erkenntnisse aus den laufenden Bauprojekten bestätigten, wie dringend die Investitionen seien. Dies unterstreiche die Bedeutung des von der Landesregierung geforderten Nachfolgeprogramms, um weitere Sanierungen im notwendigen Umfang umsetzen zu können.

Über das 200 Millionen Euro umfassende Sonderinvestitionsprogramm werden in 23 Einzelmaßnahmen rund 40.000 Quadratmeter Geschossfläche
in 13 Kulturdenkmalen saniert. Die Dachsanierungen summieren sich
auf etwa 12.000 Quadratmeter. Zudem werden 5.500 Quadratmeter Natursteinmauerwerk erneuert. In das Programm sind rund 200 Experten, etwa als Planer oder Forscher, eingebunden.