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Thüringer Kommunen sollen Museen stärker fördern

Der Thüringer Museumsverband und Landeskulturminister Benjamin-Immanuel Hoff (Linke) fordern gemeinsam mehr Engagement der Kommunen für den Erhalt der Thüringer Museumslandschaft. Mittelfristig sei zu befürchten, dass Häuser schließen müssten, sagte Verbandspräsident Roland Krischke am Montag in Erfurt.

Schon heute sei in vielen Häusern die Bezahlung der Museumsleitenden „moralisch verwerflich“. Ohne Entlohnung auf Tarifniveau finde sich irgendwann kein Interessent mehr für offene Stellen. Neben den Personalkosten braucht es laut Krischke unbedingt auch Fördermittel für überörtliche Depots.

Dabei seien Museen wichtige Bildungsorte, betonte der Verbandspräsident. Weil Kunstunterricht in den Schulen oft ausfalle, wachse die Bedeutung von Museen. Mit insgesamt vier Millionen Besucherinnen und Besuchern gehe jeder Thüringer statistisch zweimal pro Jahr ins Museum.

Hoff stellte trotz einer angespannten Haushaltssituation im Land finanzielle Mittel in Aussicht, wenn sich mehrere Häuser zum Betrieb von gemeinsamen Depots zusammenschließen. Das Land könne dabei aber nur ein Partner sein. Gerade die Kommunen hätten zuletzt deutlich mehr Geld vom Land zur Verfügung gestellt bekommen und Schulden abgebaut. Auch die Steuereinnahmen seien gestiegen. Trotzdem weigerten sich viele Stadträte im Land, ihre kommunalen Museen angemessen zu unterstützen.

Derzeit gibt es in Thüringen 237 Museen. Vom Land gefördert werden etwa 40 Häuser, darunter Schwergewichte wie die Einrichtungen der Klassik Stiftung Weimar. Daneben unterstützt das Land einzelne Vorhaben und Projekte auch in anderen Museen.