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Thüringens Wildtiere werden künftig digital übermittelt

Thüringens Jägerschaft übermittelt die Bestände von 18 Wildtierarten in den heimischen Feldern und Fluren in diesem Jahr erstmals digital. Damit entfalle die höchst bürokratische Auswertung der bislang in Schriftform eingereichten Meldezettel, sagte ein Sprecher des Landesjagdverbandes dem Evangelischen Pressedienst (epd). Auch stünden bei diesem Verfahren die Ergebnisse schneller zur Verfügung.

Alle zwei Jahre seien Jägerinnen und Jäger bundesweit aufgefordert, die Population ausgewählter Tierarten in ihren Jagdrevieren zu zählen. Mithilfe dieser Daten könnten Abschussquoten reguliert oder Lebensräume von gefährdeten Arten verbessert werden, sagte der Verbandssprecher. Erfasst werden etwa die Bestände von Feldhasen, Rebhühnern, Dachsen, Bibern oder Höckerschwänen. Auch eingewanderte Arten wie Waschbär, Marderhund oder Mink werden auf diese Weise verlässlich gezählt.

Thüringens rund 1.800 Jägerinnen und Jäger mit eigenen Revieren sind abweichend von der Bundesvorgabe eines zweijährigen Melde-Intervalls aufgefordert, die Erfassungen jährlich zu übermitteln, sagte der Sprecher. Auch das ermögliche eine schnellere Reaktion auf Bestandsveränderungen der abgefragten Arten. Zusätzlich lieferten die jährlichen Abschusszahlen Hinweise zur Bestandsentwicklung des Jagdwilds wie etwa Rehen, Wildschweinen oder Hirschen.

Der Landesjagdverband Thüringen wurde im März 1990 als erster Jagdverband der ehemaligen DDR bei Erfurt gegründet. Er versteht sich als Zusammenschluss der Jägerinnen und Jäger und der mit der Jagd verbundenen Bürger des Freistaates zum Schutz der Natur.