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Thüringen gedenkt der Opfer des 7. Oktobers 2023

Vor dem Thüringer Landtag in Erfurt ist am Dienstagmorgen der Opfer des Überfalls der terroristischen Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 gedacht worden. Zwei Jahre nach der barbarischen Tat halte die Trauer immer noch an, sagte die SPD-Landtagsabgeordnete Dorothea Marx bei dem Gedenken. Marx beklagte, dass sich die öffentliche Meinung inzwischen weg von der Solidarität mit den Opfern hin zu den Tätern gewendet habe.

Die SPD-Politikerin erinnerte an das Schicksal der seit dem Angriff verschleppten jüdischen Geisel Tamir Nimrodi. Niemand wisse, ob der inzwischen 21-jährige Deutsch-Israeli in der Gewalt der Hamas noch lebe. „Nimrodi wollte nach Abschluss seines Studiums in Deutschland, dem Land seiner Vorfahren, leben“, sage Marx. Dafür habe er vor dem Oktober 2023 begonnen, die deutsche Sprache zu erlernen.

Der Vorsitzende der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG) in Thüringen, Matthias Tarwitz, betonte, niemand dürfe die Augen vor den unschuldigen Opfern auf beiden Seiten des Konflikts verschließen. Langfristig müsse eine Lösung gefunden werden, in der Israelis und Palästinenser ein Leben in Frieden führen können.

Thüringens Antisemitismusbeauftragter Michael Panse erklärte, er mache sich Sorgen um die Sicherheit der Juden in Thüringen. Schon jetzt würden Mitglieder der Landesgemeinde verbal bedroht. Es werde der Zeitpunkt kommen, an dem aus Worten Taten werden.

Für den Abend war in Erfurt vor dem Landtag eine Demonstration pro-palästinensischer Gruppen angekündigt. Sie richtet sich auch gegen eine Buchlesung des deutsch-israelischen Autors und Armeesprechers Arye Sharuz Shalicar.