Thüringen wird Betreiber von Bürgermedien in den kommenden Jahren weiterhin finanziell unterstützen. Wie Medienminister Stefan Gruhner (CDU) am Dienstag in Erfurt erklärte, sollen die Fördermittel für die Ausbildung des journalistischen Nachwuchses, Kooperationen mit lokalen Akteuren in der Berichterstattung sowie die Entwicklung neuer Sendeformate eingesetzt werden. Wichtiger Grundsatz des staatlichen Engagements seien dabei die Wahrung der redaktionellen Unabhängigkeit und Staatsferne in der Berichterstattung.
Der Direktor der Landesmedienanstalt, Jochen Fasco, begrüßte die Verlängerung der Kooperation durch den jetzt vereinbarten „Aktionsplan lokale Vielfalt“. Thüringen sei das erste Bundesland gewesen, das die demokratischen Strukturen im Land auf diese Weise gestärkt habe. Vor sechs Jahren habe ein Gutachten die Zulässigkeit einer Förderung von Bürgermedien durch den Freistaat grundsätzlich bejaht. Inzwischen hätten eine ganze Reihe von anderen Ländern ähnliche Aktionspläne aufgelegt.
Thüringen stellt in diesem Jahr mehr als 500.000 Euro an Fördermitteln bereit. Ein wichtiger Baustein des Förderprogramms ist laut Fasco, den lokalen TV-Sendern Gelder auch zur Übertragung von Landtagssitzungen zur Verfügung zu stellen. Eine von der Landesmedienanstalt 2024 veröffentlichte Studie habe herausgearbeitet, dass lokale Medien für demokratische Meinungsbildungsprozesse von entscheidender Bedeutung seien.
Insgesamt senden aktuell sechs Bürgerradios und sieben lokale Fernsehsender im Freistaat. Noch immer bestehen laut Fasco im ländlichen Raum Versorgungslücken.