Die Bremische Evangelische Kirche trauert um Pastor Jürgen Moltmann. Er gilt als evangelischer Theologe von Weltrang und ist am vergangenen Montag im Alter von 98 Jahren gestorben. Seine Laufbahn begann er in der kleinen Gemeinde des Bremer Ortsteiles Wasserhorst, wo er von 1953 bis 1957 Pastor war. „Seine Hoffnungstheologie und seine ökologische Schöpfungslehre sind in der heutigen Zeit angesichts von Klimawandel und Umweltkatastrophen aktueller denn je“, erklärte Bremens leitender evangelischer Theologe Bernd Kuschnerus.
Moltmanns 1964 erschienene „Theologie der Hoffnung“ gehört zu seinen einflussreichsten Werken, wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt und hat Theologen weltweit beeinflusst. Weitere bekannte Werke Moltmanns sind „Der gekreuzigte Gott“ (1972) und „Kirche in der Kraft des Geistes“ (1975). Er war mit der feministischen Theologin Elisabeth Moltmann-Wendel verheiratet, die 2016 starb.
Von 1967 bis zu seiner Emeritierung 1994 lehrte Moltmann systematische Theologie und Sozialethik an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Eberhard-Karls-Universität Tübingen. In der Tübinger Stiftskirche ist nach Angaben der Evangelischen Landeskirche in Württemberg am 14. Juni auch die Trauerfeier für ihn geplant. Anschließend soll er auf dem Tübinger Stadtfriedhof beigesetzt werden.