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“The Road” – Dystopische Fabel über Menschen in der Katastrophe

In Zusammenarbeit mit filmdienst.de und der Katholischen Filmkommission gibt die KNA Tipps zu besonderen TV-Filmen:

Was bleibt von uns Menschen übrig, wenn alles um uns herum zerstört ist? Wenn wir zurückgeworfen sind auf die nackte Existenz? In der Adaption des postapokalyptischen Romans “The Road” von Cormac McCarthy von 2010 wird das anhand der Geschichte eines Vaters (Viggo Mortensen) verhandelt, der nach einer nicht näher definierten Katastrophe nur noch einen Grund für seine Fortexistenz sieht: seinen kleinen Sohn (Kodi Smith-McPhee) zu beschützen. Auf ihrem endlosen, die allerletzten Kräfte aufzehrenden Marsch quer durch das zerstörte Land wollen sie bis zum Meer gelangen, wo noch Blumen blühen und Vögel singen sollen.

Es sind weniger Naturgewalten, sondern vor andere Menschen, vor denen sie sich hüten müssen. Überall stoßen sie auf Zeichen von Kannibalismus. Doch der Sohn beobachtet, dass auch von seinem Vater nach und nach jede Empathie für andere abfällt.

Optisch hat Regisseur John Hillcoat den Leidensweg durch eine zerstörte Welt auf monochrome Landschaften reduziert, deren Ödnis hier und da durch den Kontrast scharfkonturiger, farbkräftiger Erinnerungsbilder noch verstärkt wird. Dabei geht es weniger um die Zerstörung der Erde durch Atomwaffen oder um die Vergiftung der Atmosphäre.

Es ist der Verlust der Menschlichkeit, der Hillcoat interessiert. Menschen, die einst ein “normales” Leben geführt haben, regredieren auf die Stufe von Tieren, wenn man ihnen den Lebensraum raubt, den die Zivilisation über Jahrtausende geschaffen hat.

Eine in monochromen, düsteren Bildern entworfene Allegorie, die den Verlust der Humanität in existenziellen Grenzsituationen beklagt.