Ende einer Tradition: An Christi Himmelfahrt klappern wieder die Kutschen durch den Wallfahrtsort Telgte im Münsterland. Doch der Brauch steht vor dem Aus – besonders aus einem Grund.
Am Fest Christi Himmelfahrt Ende Mai findet auch in diesem Jahr wieder die traditionelle Kutschenwallfahrt von Telgte im Münsterland statt – allerdings zum vorletzten Mal. Die Veranstaltung wird trotz ihrer hohen Beliebtheit im Jahr 2026 eingestellt, wie die Stadt am Mittwoch mitteilte. Grund sei die seit Jahren sinkende Zahl an Kutschenfahrern. “Alle Versuche, diesen Trend umzudrehen, sind gescheitert”, so die Stadt.
Das Ende der Wallfahrt wurde den Angaben zufolge in Absprache aller Veranstalter beschlossen: dem Reit- und Fahrverein Gustav Rau Westbevern, der Kirchengemeinde Sankt Marien und der Stadt. Der Reitverein habe mit einem guten Gefühl aufhören wollen und nicht erst, wenn bereits zu wenige Kutschen kommen.
Telgtes Bürgermeister Wolfgang Pieper (Grüne) bedauerte das Aus für die Tradition. Zugleich warb er um Verständnis: “Wir können uns die Wirklichkeit nicht backen, wie wir sie gerne hätten.” Zunächst freue er sich aber auf die bevorstehende Wallfahrt, die von der “tollen Zusammenarbeit aller Beteiligten” geprägt sei. In diesem Jahr findet sie am 29. Mai statt.