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Telefonseelsorge verzeichnet Anstieg von Anrufen

Hamm – Die Mitarbeiter der Telefonseelsorge in Hamm haben im vergangenen Jahr 9810 Beratungsgespräche geführt. Damit sei der Anteil der ernsthaften Gespräche auf 64 Prozent gestiegen, sagte der stellvertretende Leiter der Telefonseelsorge Hamm, Michael Grundhoff, bei der Vorstellung des Jahresberichtes 2017. Insgesamt 100 ehrenamtlich Mitarbeitende besetzten das Beratungstelefon an 365 Tagen rund um die Uhr. Durchschnittlich dauert ein Gespräch 25 Minuten. Zurückgegangen seien sogenannte Scherz- oder Provokationsanrufe, erklärte die Leiterin der gemeinsam vom Evangelischen Kirchenkreis Hamm und dem Gemeindeverband der katholischen Kirchengemeinden Hellweg getragenen Einrichtung, Petra Schimmel. Finanziell beteiligt sind auch die Stadt Hamm sowie die Landkreise Soest und Warendorf.
Zugenommen haben laut Schimmel die Beratungen im Chat: Ihre Zahl stieg von 355 in 2016 auf 368 im Jahr 2017. In zehn Prozent der Anrufe gehe es um Suizid. In drei Fällen der jüngeren Zeit habe man sogar die Polizei verständigt, nachdem die Anrufenden ihre Identität oder Telefonnummer preisgegeben hätten, um sie von ihrem angekündigten Vorhaben abzuhalten. Derzeit sind 16 Mitarbeitende im Chat tätig. Während bei der Telefonberatung die 40- bis 59 Jährigen mit 19 Prozent die größte Gruppe stellen, ist es im Chat die Altersgruppe der 15- bis 39-Jährigen, die mehr als 50 Prozent ausmachen, hieß es. Die Telefonseelsorge versorgt den Bereich Hamm sowie die Kreise Warendorf, Soest, Hochsauerland und Teile des Kreises Unna. epd