In Baden-Württemberg finden tausende junge Menschen keinen Ausbildungsplatz, obwohl viele Lehrstellen unbesetzt bleiben. Anfang September standen 21.130 offenen Stellen 10.758 unversorgte Jugendliche gegenüber, schreibt die Landesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit (LAG KJS) in einer Mitteilung vom Freitag. Die Arbeitsgemeinschaft unterstützt diese jungen Menschen und feiert in dieser Woche ihr 60-jähriges Bestehen. Die Angebote richten sich überwiegend an Jugendliche mit schlechten Schulabschlüssen.
Die Caritasdirektorinnen Annette Holuscha-Uhlenbrock und Birgit Schaer erklärten, dass junge Menschen heute durch Krisen stark belastet seien. „Diesen jungen Menschen fehlt häufig ein Rückhalt, und sie fallen oft durch alle Raster“, so die Direktorinnen. Politische Aufmerksamkeit erhielten sie oft erst, wenn sie sich auffällig verhielten.
Barbara Stanger, Vorsitzende der LAG KJS, bezeichnete die Jugendsozialarbeit als Teil der sozialen Infrastruktur, die dauerhaft abgesichert werden müsse. „Jugendliche, die wir in Baden-Württemberg am Übergang von der Schule in den Beruf nicht erreichen, werden uns in den kommenden Jahren in unserer Gesellschaft und auch in der Wirtschaft fehlen“, warnte sie. (2710/24.10.2025)