Die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di und der Bayerische Journalisten Verband (BJV) rufen die Redakteurinnen und Redakteure der bayerischen Tageszeitungen bis Mittwoch zu einem dreitägigen Warnstreik auf. Hintergrund seien die laufenden Tarifverhandlungen mit den Verlegern, die am Donnerstag (20. März) in Düsseldorf weitergeführt werden sollen, teilte die dju am Montag in München mit. Die beiden Journalistengewerkschaften fordern 12 Prozent (ver.di) beziehungsweise 10,5 Prozent (BJV) mehr Lohn.
Im letzten regulären Gehaltstarifvertrag Anfang 2022 hätten die Tageszeitungs-Redakteurinnen und -Redakteure nur geringe Steigerungen aushandeln können, hieß es in der Mitteilung der dju. Die Verlage wollten außerdem künftig selbst entscheiden können, ob sie in den kommenden eineinhalb Jahren die üblichen Lohnsteigerungen nach Berufsjahren freiwillig auszahlen oder nicht. Nach zehn Jahren solle Schluss sein mit Lohnsteigerungen nach Berufserfahrung. „Die ohnehin schon relativ niedrigen Löhne für junge Redakteurinnen und Redakteure würden damit eingefroren und der Job damit noch unattraktiver“, sagte Franz Kotteder, Landesvorsitzender der dju Bayern in ver.di. Die Gewerkschaften fordern außerdem von den Verlegern Mitspracherechte beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Berichterstattung.
In der vierten Verhandlungsrunde hatten die Arbeitgeber nach fast einem Jahr Gehaltserhöhungen von 120 Euro sowie 1,5 Prozent im kommenden Jahr und einem Prozent in 2027 vorgeschlagen. (0913/17.03.2025)