Eine Tagung in Ludwigshafen widmet sich am 13. und 14. September dem Widerstand des „Kreisauer Kreises“ um den katholischen Jesuitenpater Alfred Delp sowie Helmuth James Graf von Moltke und seiner Frau Freya gegen das NS-Regime. Die Veranstaltung unter der Überschrift „Am toten Punkt – Impulse für eine Spiritualität der Transformation in den Krisen von Kirche und Gesellschaft“ wolle das Erbe der Widerstandsgruppe für die heutige Gesellschaft herausarbeiten, teilte das Heinrich Pesch Haus – Katholische Akademie Rhein-Neckar am Montag in Ludwigshafen mit.
Bei der Tagung erörterten Referenten, wie der Widerstand des „Kreisauer Kreises“ gegen das Hitler-Regime in die demokratischen Grundlagen der bundesrepublikanischen Gesellschaft
eingeflossen sei. heißt es. Zugleich werde gefragt, welche Impulse sich für eine geistige und geistliche Auseinandersetzung für die Bewältigung aktueller Krisenphänomene daraus ergeben. Veranstalter der Tagung sind die Jesuiten in Mannheim/Ludwigshafen, das Heinrich Pesch Haus, die Alfred Delp Gesellschaft Mannheim und die Pfarrei St. Andreas in Lampertheim.
Der „Kreisauer Kreis“ entwickelte sich zwischen 1940 und 1945 zum Zentrum des bürgerlich-zivilen Widerstands in Nazi-Deutschland. Die Mitglieder entwickelten Konzepte für eine grundlegende staatliche, wirtschaftliche und soziale Neugestaltung Deutschlands nach dem Sturz der NS-Diktatur. Zahlreiche von ihnen – darunter Delp, Moltke, Peter Yorck Graf von Wartenburg und Adam von Trott zu Solz als führende Köpfe – wurden verhaftet und ermordet.