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Tafel Syke weiht ihr neues Gebäude ein

Vor 20 Jahren eröffnete die Tafel Syke in einem Wohnhaus. Es gab kaum Platz – dennoch hatte das Provisorium lange Bestand. Jetzt hat der Kirchenkreis Syke-Hoya ein neues Gebäude bauen lassen.

Eigentlich sind es 100 Aktive: ein Teil des Teams der Syker Tafel.
Eigentlich sind es 100 Aktive: ein Teil des Teams der Syker Tafel.Kirchenkreis Syke-Hoya

Endlich Platz: Das alte Gebäude der Tafel Syke war schon lange viel zu eng, jetzt konnte ein Neubau eröffnet werden. Von hier aus werden rund 1800 Menschen pro Monat versorgt. Am Samstag, 8. Juni, wird das Haus um 11 Uhr mit einer Feier für alle eingeweiht.

„Die Tafel hat vor 20 Jahren ihre Arbeit in einem ursprünglichen Wohnhaus aufgenommen“, erläutert Jörn-Michael Schröder, Superintendent des Kirchenkreises Syke-Hoya. Das hatte der Kirchenkreis vom Land gemietet, gedacht war es eigentlich nur als Zwischenlösung. Hier wurden jeden Monat bis zu 15 Tonnen Lebensmittel für die drei Ausgabestellen in Syke, Weyhe und Bruchhausen-Vilsen umgeschlagen. Dazu kam die Ausgabe selbst mit vielen Kunden, sodass es immer enger wurde.

Der Kirchenkreis baute schließlich selbst

„Mit den Jahren ist das Gebäude langsam verfallen“, sagt Schröder, „es war eigentlich auch zu klein.“ Die Kunden mussten durch enge Gänge, es gab nur eine Toilette, teils keine Heizung und keinen Wartebereich. Als das Land sich vor fünf Jahren entschied, das Haus zu verkaufen, wurde eineinhalb Jahre lang ein alternatives Gebäude gesucht, aber nicht gefunden. „Deshalb haben wir das Haus schließlich vor vier Jahren gekauft, um es zu sanieren“, sagt Schröder. Doch da folgte die nächste Enttäuschung: „Eine Instandsetzung wäre unpraktisch und teuer geworden.“

Daraufhin beschloss der Kirchenkreis, selbst ein Tafelgebäude zu bauen. „Der Kirchenkreis konnte dafür in Syke ein Grundstück kaufen.“ Nach Ausgaben von gut einer Million Euro und knapp einem Jahr Bauzeit konnten die neuen Räume auf 450 Quadratmetern Fläche nun bezogen werden. „Die EU hat Mittel zum Bau dazugegeben, auch die vier beteiligten Kommunen haben finanziell beigetragen, den größten Teil trägt aber der Kirchenkreis“, so der Superintendent.

„Im Neubau ist der Tafelbetrieb viel besser zu bewerkstelligen“, erklärt Schröder. Es gibt ausreichend Platz, WC-Anlagen für Mitarbeiter und Kunden, Büroräume, Fotovoltaik für den Kühlraum und Standards, die den heutigen Anforderungen an Hygiene und Klimaschutz entsprechen. „Vor drei Jahren haben wir einen erheblichen Zuwachs bei den Tafelkunden beobachtet“, erklärt Schröder, „es kommen Ukrainer, auch Migranten aus anderen Ländern und zunehmend ältere Leute, die durch die Inflation an ihre finanziellen Grenzen stoßen.“ Um sie kümmere sich ein Team aus rund 100 Ehrenamtlichen und einigen geringfügig Beschäftigten, die aus den Reihen der Tafelkunden kämen. Versorgt wird die Tafel mit Lebensmitteln von umliegenden Supermärkten und Landwirten.

„Wir können sicher in die Zukunft sehen“

Ralf Grey ist Sprecher der Tafel Syke. Er sieht durch den Neubau deutliche Verbesserungen für Helfer und Kunden. „Wir können sicher in die Zukunft sehen und unsere Unterstützung für armutsbetroffene Mitbürger gewährleisten, die körperlich eingeschränkten Kunden haben eine witterungsunabhängige Wartemöglichkeit, und die Wartezeiten haben sich verkürzt“, sagt er. Für die Mitarbeiter bedeute die Neuerung bessere Arbeitsbedingungen sowie trockene, witterungsunabhängige Arbeitsplätze.

Grey ist seit 2018 dabei. „Für mich bedeutet die Arbeit, gute Rahmenbedingungen zu schaffen, um die Arbeit der Tafel Syke mit ihren drei Ausgabestellen für die Zukunft zu gewährleisten.“ Den Mitarbeitern solle dafür ein vernünftiges Arbeitsumfeld geboten werden. Ziel sei es, einwandfreie Lebensmittel vor der Vernichtung zu retten, um damit armutsbetroffenen Mitbürgern zu helfen.

Am Samstag, 8. Juni, wird das neue Gebäude in der Ferdinand-Salfer-Straße 2 in Syke um 11 Uhr bei Speisen und Getränken eingeweiht.