Die Zahl der Kirchenkreise der bayerischen evangelischen Landeskirche sinkt zum 1. März kommenden Jahres von derzeit sechs auf dann vier. Die Landessynode segnete am Mittwochmorgen bei der Herbsttagung in Amberg mit mehr als 87 Prozent aller abgegebenen Stimmen ein Erprobungsgesetz ab. Für die Gesetzesänderung war eine Zwei-Drittel-Mehrheit nötig. Das Gesetz sieht vor, dass zwei Oberkirchenräte oder Oberkirchenrätinnen für den Bereich eines Kirchenkreises berufen werden können.
Diese Doppelspitze soll nun in einem neuen Kirchenkreis Schwaben-Altbayern erstmals zum Tragen kommen. Das Gesetz schreibt für eine Dauer von sechs Jahren fest, dass es vier Kirchenkreise statt bisher sechs gibt: Ansbach-Würzburg, Bayreuth, Nürnberg und der neue große Süd-Kirchenkreis Schwaben-Altbayern. Er entsteht aus den bisher eigenständigen Kirchenkreisen München-Oberbayern, Augsburg-Schwaben und Regensburg. In Zukunft soll es aber auch in den drei fränkischen Kirchenkreisen Veränderungen geben.
Ebenfalls beschlossen hat die Landessynode am Mittwochmorgen den Haushalt fürs kommende Jahr. Damit wurde die Planung des landeskirchlichen Finanzchefs Patrick de La Lanne abgesegnet, der mit Einnahmen von 971 Millionen Euro, Ausgaben von 954,8 Millionen Euro und somit mit einem Überschuss von rund 16 Millionen Euro rechnet. Für 2025 rechnet die Kirche mit 770 Millionen Euro an Kirchensteuer-Einnahmen. Auch abgesegnet wurde der Jahresabschluss für 2023 mit einem Rekorddefizit von 83 Millionen Eur.
Finanzchef de La Lanne hatte während der Beratungen der Landessynode zum Sparen aufgerufen. Angesichts sinkender Mitgliederzahlen und stagnierender Wirtschaftslage kämen auf die Kirche finanziell schwierigere Zeiten zu, sagte er. Man könne nicht weiter überall ein bisschen sparen, man müsse mittels strategischer Finanzplanung auch Aufgaben streichen: „Das wird wehtun und Debatten auslösen, wenn wir Einrichtungen schließen.“ Die Kirchensteuereinnahmen würden bereits ab 2026 spürbar sinken. (00/3767/27.11.2024)