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Super Mario bekommt ein neues Zuhause

„Nintendo macht mit der Switch 2, was es besonders gut kann“, sagt Stephan Freundorfer dem Evangelischen Pressedienst (epd) über die am Donnerstag erschienene neue Spielekonsole des japanischen Konzerns: „Spiele herausbringen, die vor allem Spaß machen sollen und nicht interaktive Filme sein wollen.“ Der Hamburger Autor und Journalist arbeitet an Büchern über die Geschichte der Videospiele und kennt Nintendo-Konsolen seit dem ersten „Super Mario“-Spiel.

Die Switch 2 folgt auf die 2017 erschienene Switch. Diese ist mit mehr als 150 Millionen verkauften Exemplaren die meistverkaufte Spielekonsole dieser Generation und laut Statista die dritterfolgreichste der Videospielgeschichte. Auch deshalb sei die Switch 2 für die Verhältnisse von Nintendo fast konservativ gestaltet. „Das Konzept der Switch als Mischung aus mobiler und stationärer Konsole kommt gut an, sie braucht vor allem ein technisches Upgrade“, erklärt Freundorfer.

Die Innovation finde bei den Spielen selbst statt. So lasse sich beim Rennspiel „Mario Kart World“ erstmals eine große Landschaft frei befahren sowie Spontanrennen gegen Spieler aus der ganzen Welt online starten. In der „Welcome Tour“ könne die Hardware der Konsole spielerisch erkundet werden. Weitere Spiele bekannter Marken werden folgen. Mindestens ein neues „Super Mario“-Spiel werde es geben, in dem ein schnauzbärtiger Klempner Schildkröten auf den Kopf hüpft. „Die Käufer erwarten das“, sagt Freundorfer.

„Im Gegensatz zu vielen anderen Herstellern hat Nintendo eine sehr gute Markenpflege betrieben“, sagt der Spiele-Experte. „Wer ein Nintendo-Produkt kauft, weiß, dass er Qualität bekommt.“ Was langweilig klingt, ist es nicht, denn vor allem bedeute das: „Nintendo-Spiele sind bekannt und doch immer wieder überraschend. Das liegt auch an der langen Geschichte der Firma“, erläutert Freundorfer. Nintendo gibt es seit 1889. Die Firma wurde als Spielkartenhersteller gegründet, stellte verschiedenes Spielzeug her und ist seit den 1970er Jahren im Videospielgeschäft aktiv. „Was auch den Fokus auf Familienspiele und gemeinsames Spielen erklärt.“

„Wichtig sind bei der Switch 2 auch die Funktionen, die von sozialen Netzwerken übernommen wurden und die es bisher bei Nintendo so nicht gab“, betont der Spiele-Experte. Per Video-Gruppenchat kann gemeinsam gespielt und geplaudert, Freunden können neueste Spiele gezeigt werden. Auch das sei eine Fortentwicklung der Nintendo-Philosophie. „Nintendo-Spiele wie ‘Mario Kart’ oder ‘Super Mario Party’ waren schon immer darauf ausgelegt, vor allem gemeinsam gespielt zu werden.“

Bei „Mario Kart World“ können Spieler jetzt auch albern sein und eine Kuh als Fahrerin des Karts auswählen. Freundorfer lacht: „Die sozialen Netzwerke drehen durch.“