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Südwest-Industrie blickt mit Sorge auf Exportmärkte

Die baden-württembergische Industrie rechnet mit schwächeren Auslandsgeschäften. Laut jüngster Umfrage des Industrie- und Handelskammertags (BWIHK) erwarten 28 Prozent der Betriebe in den kommenden zwölf Monaten sinkende Exporte, wie der BWIHK am Dienstag in Stuttgart mitteilte. Nur 24 Prozent rechnen mit Zuwächsen. „Das Auslandsgeschäft läuft nicht mehr von selbst“, sagt Claus Paal, Vizepräsident des BWIHK. Die Unternehmen bräuchten weniger Bürokratie, verlässliche Energiepreise und neue Handelsabkommen, um international konkurrenzfähig zu bleiben.

In Nordamerika bleibt die Stimmung demnach gedämpft. Zwar sind die Erwartungen im US-Geschäft leicht gestiegen, doch 45 Prozent der Firmen rechnen weiterhin mit Rückgängen. Handelskonflikte, Zölle und komplizierte Exportverfahren bremsen die Geschäfte. Auch im europäischen Binnenmarkt überwiegt Zurückhaltung: 21 Prozent der Betriebe erwarten steigende, 24 Prozent sinkende Exporte. Etwas besser ist die Lage in Asien. Dort prognostizieren 27 Prozent steigende Ausfuhren, vor allem nach Indien. Das Chinageschäft verliert dagegen weiter an Bedeutung. Hoffnung sehen viele Mittelständler auch in Südamerika – durch mögliche Chancen des EU-Mercosur-Abkommens.

Die Ergebnisse stammen aus der Konjunkturumfrage Herbst 2025, für die sich zwischen 15. September und 2. Oktober knapp 1.230 Industriebetriebe zu ihren Exporterwartungen äußerten. (2734/28.10.2025)