Kein Essen, kein medizinische Versorgung und keine Helfer. Aufgrund des Bürgerkriegs ist der Alltag für Millionen Menschen im Sudan katastrophal. Nun ist sogar die Schwelle zur Hungersnot überschritten.
In einem Flüchtlingscamp in der Region Darfur im Sudan ist die Schwelle zur Hungersnot überschritten. Das betonte das Kinderhilfswerk Unicef am Freitag unter Berufung auf das Famine Review Committee, welches Daten zur Ernährungssituation sammelt. Demnach stehe auch anderen Teilen des Landes eines Hungersnot bevor, würde nicht zügig gehandelt werden. Im Sudan in Nordafrika herrscht seit April 2023 Bürgerkrieg.
Nach Einschätzung von Unicef ist zum ersten Mal seit sieben Jahren eine so dramatische Ernährungssituation für ein Land festgestellt worden. Mehr als 750.000 Menschen sind demnach von katastrophalem Hunger betroffen. Schätzungen zufolge werden in diesem Jahr 730.000 Kinder an schwerer Mangelernährung leiden.
Vor einer Verschlechterung der Lage warnen UN-Organisationen wie Hilfswerke bereits seit Monaten. Laut Unicef bedeutet die Festellung einer Hungersnot, dass Menschen an Hunger und damit verbundenen Krankheiten wie Mangelernährung und Infektionen sterben.
Im Fall des Flüchtlingscamps Zamzam gelingt es Helfern nicht mehr, Nahrungsmittel zu den Bedürftigen zu bringen. Auch andere Regionen im Land sind abgeschnitten. Aufgrund von Kämpfen zwischen der sudanesischen Armee und den paramilitärischen “Rapid Support Forces” fehlt es zudem an funktionierenden Gesundheitseinrichtungen. Auch Krankenhäuser wurden beschossen.
Allerdings sind nun erstmals Gespräche zwischen den Kriegsparteien geplant. Sie sollen am 14. August in der Schweiz beginnen.