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Studie: Soziale Lage von Wohnungslosen weiter verschlechtert

Wie steht es um die Lage von Menschen ohne Wohnung in Deutschland? Antworten liefert eine aktuelle Ausgabe einer Studie, die keinen guten Trend ausweist.

Die Lage wohnungsloser Menschen in Deutschland hat sich laut einer Studie weiter verschlechtert. Mehr als jeder Fünfte der befragten Betroffenen gab an, äußerst unsicher zu wohnen oder untergekommen zu sein, und jeder Siebte gab an, obdachlos auf der Straße zu leben; in der Vorgängeruntersuchung war dies noch jeder Neunte gewesen. Von Obdachlosigkeit seien vor allem Menschen aus anderen EU-Staaten betroffen, heißt es in der am Donnerstag veröffentlichten Studie der Diakonie, der Alice-Salomon-Hochschule Berlin und des Evangelischen Bundesfachverbands Existenzsicherung und Teilhabe.

Ihre Situation sei besonders unsicher: Wohnungslose aus anderen EU-Staaten bezögen nur zu einem Drittel Sozialleistungen, während es mehr als zwei Drittel unter allen Betroffenen seien. Jeder Zweite verfüge zudem über kein Geld – gegenüber jedem Neunten unter allen Betroffenen. Im Vergleich zur vorherigen Untersuchung von 2021 habe sich die Lage damit noch einmal deutlich verschlechtert.

Von den fast 900 wohnungslosen Menschen, die sich an der Befragung im vergangenen Jahr beteiligten, waren knapp zwei Drittel seit mindestens einem Jahr wohnungslos. Knapp die Hälfte der Befragten waren zwischen 40 und 59 Jahre alt; 60 Jahre und älter waren ein Fünftel. Knapp drei Viertel der Befragten waren Männer, drei Viertel Deutsche; und etwa jeder Siebte stammte aus anderen EU-Ländern. Befragt wurden Wohnungslose in mehr als 60 Einrichtungen der Diakonie-Notfallhilfe.