Barrierefreie Wohnungen, Ämter und Schulen müsste es in Deutschland überall geben. Seit 2009 gilt die Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen. Doch die Realität sieht laut einer Studie oft anders aus.
Nur eine Minderheit der deutschen Kommunen kümmert sich laut einer Studie gezielt um die Rechte von Menschen mit Behinderungen. Unter Kreisen und Städten mit mehr als 50.000 Einwohnern hätten nur 41 Prozent Pläne zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention in Arbeit oder abgeschlossen”, sagte der Sprecher des Zentrums für Planung und Entwicklung Sozialer Dienste der Universität Siegen, Albrecht Rohrmann, am Montag zur Veröffentlichung der Studie.
“Angesichts knapper Kassen zögern viele Kommunen bei Investitionen in Barrierefreiheit”, so Rohrmann weiter. Anpassungen im Nachhinein seien allerdings viel teurer, als Barrierefreiheit bereits bei der Planung von Gebäuden, Straßen oder digitalen Angeboten zu berücksichtigen.
Es sei zudem wichtig, Menschen mit Behinderungen aktiv in Planungen und Entscheidungen einzubeziehen, erklärte Rohrmann. Dies sei bislang nur in 40 Prozent der untersuchten Kommunen der Fall. Die Universität Siegen hat die Umsetzung der Behindertenrechte in Deutschlands Kommunen zusammen mit dem Deutschen Institut für Menschenrechte untersucht.